Drohne kaufen – Was muss man beim Kauf einer Drohne beachten
Vor allem für Einsteiger ist die große Anzahl an Drohnen überwältigend. Es ist daher leicht möglich, den Überblick zu verlieren und sich für die falsche Drohne zu entscheiden, von der man dann schnell frustriert ist und das Hobby beendet. Um dem vorzubeugen haben wir die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von Drohnen und deren Relevanz in diesem Artikel zusammengefasst.
Neben dem Artikel bieten wir in einem weiteren Artikel eine Übersicht von Modellen, welche für Einsteiger interessant und in unterschiedlichen Preiskategorien zu empfehlen sind. Diese Modelle kann man je nach persönlichem Budget ohne Bedenken kaufen und sich an einer hochwertig verarbeiteten und gut ausgestatteten Drohne erfreuen.
Wer sich mehr mit den technischen Funktionen und der Ausstattung beschäftigen möchte, findet hier die wichtigsten Merkmale moderner Drohnen.
Größe der Drohne
Das erste Merkmal einer Drohne welches sofort ins Auge fällt ist die Größe der Drohne. Diese hat auf nahezu jeden anderen Aspekt einen großen Einfluss, da sie unter anderem die Zuladung bestimmt.
Kleine Drohnen haben für die meisten Hobbypiloten große Vorteile, da sie aufgrund ihrer kompakten Größe leicht überall hin mitgenommen werden können. Sie lässt sich leicht in einem Rucksack oder in einer Tasche verstauen und kann durch das Smartphone ohne separaten Flugcontroller gesteuert werden. Somit ist die Drohne bei jedem Ausflug, Geburtstag und jeder Wanderung mit dabei. Die meisten hochwertigen Drohnen wie beispielsweise der DJI Spark oder DJI Mavic Air sind solide und robust verarbeitet und können problemlos in Taschen und Rucksäcken transportiert werden. Auch auf Reisen im Flugzeug lassen sich die Drohnen problemlos im Handgepäck transportieren. Einige Dinge sollten hierbei allerdings trotzdem beachtet werden. Wir haben diese besonderen Vorkehrungen in unserem Artikel zu Drohnen im Handgepäck zusammengefasst.
Kleine und kompakte Drohnen haben allerdings den Nachteil, dass sie meist nicht in ihrer Ausstattung erweiterbar sind und damit bei neuen technischen Entwicklungen nicht nachgerüstet werden können. Wird eine neue Generation einer Kamera veröffentlicht, kann diese meist nicht an das alte Modell angebaut werden. Dies ist der Kompromiss, den man mit sehr kompakten Drohnen eingehen muss.
Größere Drohnen hingegen bieten meist einen modularen Aufbau. Dies ist besonders bei der Zuladung interessant, da diese flexibel dem jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden kann. Sind besonders scharfe Aufnahmen gewünscht, setzt der Pilot eine hochwertige Kamera in die Drohne ein. Bei Aufnahmen im Baugewerbe hingegen kann es wichtig sein Wärmebilder aufzunehmen. Dazu wird an der Drohne eine Wärmebildkamera angebracht welche diese aufzeichnen kann. Die Zuladung wird dadurch ermöglicht, dass die hochwertige Kamera durch ein leichteres, kleineres Modell ersetzt wird um weiterhin mit dem Kamerabild der Drohne fliegen zu können.
An großen Drohnen lassen sich weitere technische Spielereien wir Seile mit Haken, Greifer und anderes Equipment verbauen. Die Möglichkeiten werden lediglich durch das Material sowie die Stärke der Motoren begrenzt. Aber auch diese lassen sich bei den meisten hochwertigen großen Drohnen tauschen um mehr Schub für schwereres Equipment zu erzeugen.
Große Drohnen bieten darüber hinaus weitere Vorteile wie beispielsweise die bessere Sichtbarkeit am Himmel. Dies ist besonders relevant, da der Pilot die Drohne stets im Auge haben muss und nicht außerhalb des Sichtbereiches fliegen darf. Kleine Drohnen sind in größeren Höhen schwer auszumachen und der Pilot kann sie somit nicht mehr im Blick behalten.
Darüber hinaus haben größere Drohnen in der Regel ein höheres Gewicht als kleine Drohnen. Dieser Nachteil wirkt sich auf den Energieverbrauch und somit auf die Flugdauer oder die Größe des Akkus aus. Das höhere Gewicht bringt allerdings auch einen großen Vorteil mit sich. Schwerere Drohnen haben eine höhere Massenträgheit und sind somit weniger windanfällig. Um die Drohne zu bewegen, benötigt der Wind deutlich mehr Kraft, weshalb die Drohne auch bei Windstößen stabiler am Himmel steht und das Bild nicht verwackelt. Somit sind durch größere Drohnen auch bei schwierigen Wetterverhältnissen schärfere Bilder und weniger verwackelte Bilder möglich.
Sicherheitsfunktionen
Für Einsteiger scheinen Sicherheitsfunktionen im ersten Moment eine untergeordnete Rolle zu spielen. Durch den richtigen Einsatz von Sicherheitsfeatures wird allerdings der Flug sicherer und deutlich komfortabler für den Piloten. Die Drohne übernimmt dann selbst einen Großteil der lästigen Standardfunktionen wie beispielsweise die Hinderniserkennung und ein entsprechendes Gegensteuern vor einem Unfall. Der Pilot kann sich somit komplett auf den eigentlichen Flug und die Aufnahmen der Kamera konzentrieren.
GPS- und Glonass-Sensoren überprüfen die Position der Drohne und ermöglichen komfortable Funktionen die dem Piloten die Nutzung der Drohne erheblich erleichtern. Ist der Akku beispielsweise fast leer, dann erkennt dies die Drohne automatisch und navigiert selbstständig zurück zum Startpunkt. Der Pilot kann die Drohne dann aufnehmen und den Akku auswechseln. Anschließend wird sie wieder gestartet und die Produktion kann fortgesetzt werden.
Einige Sicherheitsfunktionen ermöglichen auch spektakuläre Aufnahmemodi wie beispielsweise die ActiveTrack-Funktion bei der die Drohne dem Besitzer automatisch folgt. Ohne entsprechende Sicherheitstechnik würde die Drohne auf ihrem Weg mit Hindernissen kollidieren und abstürzen.
Mithilfe unterschiedlicher Sensoren erkennt die Drohne gefährliche Hindernisse und warnt oder greift in die Steuerung ein. Diese Sensoren können Ultraschall-, Infrarot- und Lasersensoren umfassen, aber auch optische Kamerasysteme werden eingesetzt um die Drohne und ihre Umgebung zu sichern.
Die Sensoren haben allerdings auch Grenzen und können nicht alle Hindernisse erkennen. Dünen Äste eines Baumes beispielsweise sind für die Sensorik der Drohne äußerst schwer zu erkennen. Häufig übersieht die Drohne diese dünnen Äste und kollidiert mit ihnen. Aus diesem Grund sollte sich der Pilot nicht blind auf die Sensorik verlassen und die Umgebung der Drohne besonders in kritischen und gefährlichen Bereichen stets im Blick behalten. Durch die direkte Überprüfung der Umgebung durch den Piloten kann eine der häufigsten Absturzursachen vermieden und eine Beschädigung der Drohne verhindert werden.
Bedienung der Drohne
Moderne Drohnen können durch verschiedene Endgeräte aus der Ferne gesteuert werden. Je nachdem welche Anforderungen der Pilot an die Drohne und die Steuerung stellt, kann somit je nach aktueller Aufgabe die passende Steuerung ausgewählt werden. Die zwei am weitesten verbreiteten Steuerungsmethoden sind die Steuerung über ein Smartphone sowie die Steuerung über einen Flugcontroller.
Das Smartphone bietet den großen Vorteil, dass man es sowieso meist bei sich hat und es daher bei einer Wanderung keinen zusätzlichen Stauraum benötigt. Die Drohne wird zur Steuerung per WLAN mit dem Smartphone verbunden und kann anschließend über das Display gesteuert werden. Auf dem Display des Smartphones ist das Kamerabild der Drohne zu sehe, wodurch sich diese präzise manövrieren lässt. Zur Steuerung werden auf dem Display des Smartphones Joysticks eingeblendet, die über den Touchscreen bewegt werden. Damit lässt sich die Drohne zuverlässig steuern und gleichzeitig das Kamerabild verfolgen.
Hochwertige Drohnen bieten neben der Möglichkeit die Drohne über das Smartphone zu steuern die Option, einen mitgelieferten Flugcontroller zu benutzen. Bei namhaften Modellen kann das Smartphone in die Fernsteuerung eingehängt werden oder wie beispielsweise bei der DJI Mavic 2 Pro / Zoom Drohne ist in der Fernsteuerung sogar ein Display verbaut. Auf das Smartphone bzw. das Display wird anschließend das Bild der Kamera übertragen, womit der Pilot die Drohne präzise an den richtigen Punkt manövrieren kann. Die Steuerung der Drohne erfolgt dabei allerdings nicht über das Display, sondern über die am Flugcontroller verbauten Joysticks.
Die Verwendung des Flugcontrollers bietet eine Reihe von Vorteilen im Vergleich zur Verwendung des Smartphones. Durch die Joysticks erhält der Pilot ein haptisches Feedback was einerseits die Präzision der Steuerbefehle erhöht und andererseits verhindert, dass der Pilot versehentlich am Display abrutscht und die Kontrolle über den virtuellen Joystick verliert. Durch das Abrutschen kann es schnell vorkommen, dass der Pilot ungewollt Befehle an die Drohne sendet und diese unvorhergesehene Bewegungen ausführt oder abstürzt.
Außerdem bieten Flugcontroller im Vergleich zum Smartphone eine vielfach höhere Reichweite zur Steuerung der Drohne. Bei Steuerung der Drohne über Smartphone und WLAN liegt die übliche Reichweite zwischen 50 und 80 Metern. Verwendet man allerdings den Flugcontroller, sind bei der DJI Mavic Air beispielsweise 2.000 Meter, bei der DJI Mavic 2 Pro / Zoom sogar bist zu 5.000 Meter möglich.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines Flugcontrollers liegt darin, dass der Pilot zur Steuerung durch das haptische Feedback seltener auf das Display schaut. Somit ist er auch weniger abgelenkt durch Statusmeldungen oder Nachrichten wie beispielsweise aus Whatsapp. Verwendet der Pilot einen Controller mit integriertem Display ist diese Ablenkung sogar komplett ausgeschlossen.
Der nächste Vorteil bei der Verwendung eines Flugcontrollers liegt in der Akkulaufzeit. Wird das Smartphone verwendet, benötigt der Flug eine große Energiemenge wodurch sich der Akku schnell entlädt. Damit kann es einerseits vorkommen, dass die Flugzeit drastisch verkürzt wird, andererseits wird auch die Nutzung des Handys im Anschluss schwierig, da der Akku stark entladen wurde. Der Flugcontroller hingegen dient nur der Steuerung der Drohne und besitzt einen eigenen Akku. Dieser kann im Vorfeld geladen werden und unabhängig von der Flugzeit steht nach dem Flug immer noch das Handy in geladenem Zustand zur Verfügung. Verfügt der Controller über kein eigenes Display und es wird das Smartphone zur Wiedergabe des Bildes verwendet, dann verkürzt dies die Akkulaufzeit des Smartphones natürlich wieder.
Zum Teil kann das Problem abgefangen werden, indem man eine Powerbank mitführt, welche nach oder während des Flugeinsatzes den Akku des Smartphones wieder auflädt. Diese benötigt allerdings zusätzlichen Platz im Rucksack oder der Tasche und hast meist ein hohes Gewicht durch die verbauten Akkuzellen.
Somit bietet der Flugcontroller eine ganze Reihe an Vorteilen, allerdings muss er auch separat mitgeführt werden. Das Smartphone hingegen haben die meisten Personen ohnehin dabei und können daher sehr spontan die Drohne starten. Um die ideale Kombination aus Drohne und Steuergerät zu finden, sollte man sich im Vorfeld überlegen, wie intensiv man die Drohne beim Ausflug nutzen möchte und welche Reichweite benötigt wird. Generell verfügen höherwertige Drohnen über größere mögliche Reichweiten und damit mehr Flexibilität. Man sollte sich daher beim Kauf der Drohne auch Gedanken darüber machen, wofür und in welcher Distanz man diese einsetzen möchte.
Flugzeit der Drohne
Für viele ist die Flugzeit der Drohne ein elementares Kriterium welches über den Kauf eines Modells entscheidet. Auch wir sind der Ansicht, dass die Flugzeit von enormer Relevanz ist und nicht unterschätzt werden sollte. Für längere Aufnahmen über 25 Minuten ist es mit nahezu jeder Drohne nötig einmal zwischenzulanden und die Akkus auszutauschen. Man darf bei der Flugzeit nicht vergessen, dass neben der Flugzeit beim Motiv auch ein Anflug und die Positionierung der Drohne durchzuführen sind. Damit kann sich die reine Flugzeit schnell um einige Minuten reduzieren und bei einem neuen Anflug auch schnell bis zu zehn Minuten aufsummieren. Häufiges Landen zum Wechsel des Akkus ist daher besonders lästig, da die Position anschließend erneut anzufliegen ist.
Die tatsächlich zu realisierende Flugzeit hängt von vielen Faktoren ab, welche wir in diesem Artikel über die Flugzeit von Drohnen beschrieben haben.
Bei Auswahl einer Drohne sollte ein ausreichender Puffer mit eingeplant werden, da die Verlängerung der Flugzeit im Nachhinein nur bei professionellen Drohnen durch zusätzliche Akkupakete möglich ist.
Es ist auch zu beachten, dass sich die Herstellerangaben zur Akkulaufzeit auf einen Betrieb unter idealen Voraussetzungen beziehen. Von diesen Werten ist daher im Regelfall ein gewisser Anteil abzuziehen, da in den seltensten Fällen Windstille und optimale Flugbedingungen vorherrschen.
Einige der verbreitetsten Modelle weisen die folgenden Flugzeiten auf:
- DJI Spark ----------------- 16 Minuten
- DJI Mavic Air ------------- 21 Minuten
- Parrot Anafi --------------- 25 Minuten
- DJI Phantom 4 Pro ------- 30 Minuten
- DJI Mavic 2 Pro / Zoom -- 31 Minuten
Eine Übersicht über verschiedene empfohlene Modelle und deren Akkulaufzeit finden Sie in diesem Artikel über Drohnen für Einsteiger.
Wir raten je nach Verwendungszweck die richtige Drohne auszuwählen. Die DJI Spark weist mit ihren 16 Minuten nur eine kurze Flugzeit auf, allerdings wird sie meist für Selfies und Aufnahmen im direkten Umfeld des Piloten eingesetzt. Damit fallen lange Anflugwege weg und die Flugzeit reicht sehr gut aus. Bei größeren Strecken oder Videos mit längerer Dauer sowie bei komplizierten Aufnahmen, welche unter Umständen mehrere Anflüge benötigen, sind längere Flugzeiten nötig. Ständiges Landen zum Wechseln der Akkus stört die Aufnahmen und häufig wird dann der ideale Moment, beispielsweise ein Sonnenaufgang, verpasst. Daher sind für Videos und anspruchsvollere Aufnahmen Flugzeiten von 25 Minuten und mehr zu empfehlen.
Reichweite der Drohne
Der Reichweite wird ein eigener Abschnitt gewidmet, da hierbei mehrere Faktoren und Besonderheiten zu beachten sind. Die Herstellerangaben zu Reichweiten beziehen sich beispielsweise immer auf die Reichweite unter idealen Bedingungen. Das bedeutet eine gute sichtbare Funkstrecke ohne Hindernisse oder Interferenzen durch beispielsweise Funkmasten oder Hochspannungsmasten. Diese verkürzen durch ihre elektromagnetischen Felder die Reichweiten enorm, da sie für starke Störungen sorgen. Man sollte sich aus diesem Grund mit der Drohne von Störquellen fernhalten und versuchen, möglichst in freiem Feld zu fliegen.
Zusätzlich beziehen sich die Reichweiten der Herstellerangaben meist auf die horizontale Distanz zur Drohne und nicht auf die Höhe. Der Sichtkontakt zur Drohne muss unabhängig von der technisch möglichen Reichweite weiterhin konstant bestehen, das sonst gegen die Drohnenverordnung verstoßen wird. Im Artikel über die erlaubte Flughöhe gehen wir genauer auf die neue Drohnenverordnung ein. Sollte es nicht möglich sein, die Drohne selbst im Blick zu halten, muss eine zweite Person die in konstantem Kontakt zum Piloten steht die Drohne beaufsichtigen.
Fliegt die Drohne außerhalb von Störquellen wie Wifi-Netzen, Antennen und Strommasten sind je nach Modell unterschiedliche Reichweiten möglich. Wir haben die Reichweiten für weit verbreitete Modelle aufgeführt:
- DJI Spark --------------------- 500 Meter
- DJI Mavic Air -------------- 2.000 Meter
- Parrot Anafi ---------------- 4.000 Meter
- DJI Phantom 4 Pro -------- 4.000 Meter
- DJI Mavic 2 Pro / Zoom -- 5.000 Meter
Die Angaben zur Reichweite können für Einsteiger verwirrend sein. Häufig geben die Hersteller die Reichweite nach unterschiedlichen Standards an. Am weitesten verbreitet sind der FCC und CE Standard zur Angabe von maximalen Reichweiten der Fernsteuerungen. FCC bezieht sich auf den US-Luftraum, in dem andere Regelungen gelten, als dies im europäischen Luftraum der Fall ist. Im europäischen Luftraum wird die Sendeleistung, durch automatische Erkennung des Standortes via GPS, gedrosselt um den Regelungen zu entsprechen. Dies dient dazu, Störungen auf anderen Geräten zu minimieren bzw. diese komplett zu vermeiden. Dadurch verringert sich die Sendeleistung und damit verkürzt sich auch die maximale Reichweite der Fernsteuerung. Für die Angaben zur Reichweite haben wir daher den europäischen CE Standard gewählt. Wird die Drohne daher beispielweise im Urlaub in den USA benutzt, ist eine höhere Reichweite möglich, da der Flugcontroller die Sendeleistung erhöht.
Die Kamera der Drohne
Wichtige Eigenschaften der Kamera
Die Kamera stellt für viele eine der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl einer passenden Drohne dar. Schließlich wird die Drohne in den meisten Fällen dazu genutzt, Fotos und Videos aus ungewöhnlichen Winkeln und Perspektiven heraus aufzunehmen. Neben der reinen Auflösung der Kamera, ist allerdings eine Vielzahl weiterer Aspekte bei der Bewertung einer Kamera für eine Drohne zu beachten.
Je nach Modell der Drohne ist die Kamera unterschiedlich verbaut. Bei den meisten Drohnen im Hobby- und Semiprofessionellen Bereich wird die Kamera in die Drohne integriert und ist fest mit dieser verbunden. Dadurch ist die Integration der Kamera auch softwareseitig ideal und sie lässt sich sehr einfach steuern. Das Bild kann problemlos an verschiedene Endgeräte übertragen werden und ist bei hochwertigen Drohnen, wie beispielsweise bei den meisten Modellen im Artikel über Drohnenmodelle für Einsteiger, verfügen diese über hochauflösende Kameras für sehr gute Fotos und Videos.
Bei hochpreisigen Drohnenmodellen wie beispielsweise der DJI Inspire hingegen ist die Kamera nicht fest in die Drohne integriert. Sie wird über ein Verbindungsmodul mit der Drohne verbunden und kann ausgetauscht werden. Dadurch ist die Drohne deutlich flexibler, da die Kamera der entsprechenden Aufgabe angepasst werden kann. Benötigt der Pilot beispielsweise sehr hochauflösende Bilder, kann eine digitale Spiegelreflexkamera verbaut werden. Für Filmproduktionen können spezielle Videokameras an die Drohne montiert werden und für Bauunternehmen sind beispielsweise Wärmebildkameras zur Überprüfung der Bauwerke auf Wärmebrücken interessant. Der modulare Aufbau der Drohnen ermöglicht es dem Piloten sie später immer wieder umzubauen, wodurch nicht jeder Einsatzzweck direkt zu Beginn der Anschaffung berücksichtigt werden muss. Zusätzlich kann der Pilot durch den Austausch der Kamera seine Ausstattung immer auf dem neusten Stand halten. Findet eine technologische Weiterentwicklung statt, kann der Pilot seine Drohne mit der neuen Technologie ausstatten. Bei einem Drohnenmodell mit integrierter Kamera ist dies nicht möglich. Zur Nutzung einer neuen Technologie, muss eine komplette neue Drohne angeschafft werden.
Die Auflösung der Kamera spielt für viele Kunden eine zentrale Rolle. Die meisten aktuellen Modell verfügen über eine 4k-Auflösung und ermöglichen damit sehr detaillierte Bilder. Die Qualität der Aufnahmen hängt neben der reinen Auflösung von weiteren Faktoren wie Linsenqualität, Bildsensor, usw. ab. In unserem Artikel zu Einsteiger-Drohnen empfehlen wir Modelle mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis und guter Verarbeitung.
Drohnen die keine 4k-Auflösung bieten, bergen allerdings einen anderen Vorteil. Sehr detaillierte Aufnahmen mit 4k-Auflösung benötigen sehr viel Speicherplatz, weshalb die SD-Karten schnell voll sind. Man sollte daher überlegen ob man Aufnahmen in der maximalen Auflösung erstellen möchte oder ob eine geringere Auflösung ausreicht. Möchte man die maximale Auflösung nutzen, sollte man ausreichend Speicherkarten einpacken. Zur Bearbeitung von 4k-Aufnahmen ist eine professionelle Bearbeitungssoftware wie Adobe Photoshop oder Adobe After Effects für Videos empfehlenswert. Allerdings hat diese Software eine längere Einarbeitungszeit. Außerdem sind aktuell die wenigsten Haushalte mit entsprechenden Wiedergabegeräten ausgestattet. Es ist aber absehbar, dass sich dies zukünftig aller Wahrscheinlichkeit nach ändern wird und immer mehr Geräte in privaten Haushalten stehen werden.
Bildstabilisierung der Kamera
Die Kamera befindet sich im Flug ständig dem Wind und der Eigenbewegung der Drohne ausgesetzt, wodurch es sehr schwierig ist ein scharfes und wackelfreies Bild zu erhalten. Selbst die besten technischen Lösungen zur Stabilisierung der Drohne durch stärkere Motoren oder vibrationsarme Rotoren können die Effekte nicht komplett aufheben. Die Hersteller haben dies früh erkannt und bieten unterschiedliche Möglichkeiten, mit der Problematik umzugehen.
Die günstigste Möglichkeit ist die digitale Bildstabilisierung. Dabei nutzt die Kamera nur einen Teil des Bildausschnitts und lässt an den Rändern des Bildes einen Teil ungenutzt. Dieser ungenutzte Teil dient als Puffer, welcher bei einem Verwackeln genutzt wird um den Bildausschnitt zu verschieben. Der tatsächlich mögliche Bildausschnitt ist der Teil, den der Sensor der Kamera bei vollen Nutzung abbilden könnte. Somit geht die Nutzung der digitalen Bildstabilisierung mit einem Verlust an Bildqualität einher.
Die digitale Bildstabilisierung bietet allerdings den großen Vorteil, dass keine zusätzlichen Kosten durch weitere Hardware entstehen. Die Methode zur Stabilisierung des Bildes kann komplett über die Software der Drohne abgebildet werden.
Für anspruchsvolle Videoproduzenten und professionelle Fotografen ist der Verlust an Bild- und Videoqualität allerdings nicht vertretbar. Daher gibt es eine technisch ausgereiftere Möglichkeit das Bild der Kamera mithilfe zusätzlicher Hardware zu stabilisieren. Bei dieser Zusatzhardware handelt es sich um einen sogenannten Gimbal.
Ein Gimbal dient der Aufhängung der Kamera an der Drohne und dem Ausgleich der Bewegung der Drohne um die Kamera ruhig zu halten. Dazu besitzt de Gimbal je nach Ausführung zwei oder drei Motoren um die Kamera gegen Bewegungen in unterschiedliche Richtungen abzusichern. Ein Gimbal mit zwei Motoren kann damit die Kamera in zwei Richtungen, ein Gimbal mit drei Motoren in drei Richtungen stabilisieren. Bewegt sich die Drohne beispielsweise nach oben, dreht der Gimbal die Kamera nach unten und stabilisiert somit das Bild.
Beim Gimbal gibt es wiederum Unterschiede in seiner Bewegungsgeschwindigkeit, Genauigkeit und Robustheit. Die Gimbals der Marke DJI beispielsweise gleichen die Bewegungen der Drohne sehr gut aus und sorgen für ein stabiles und wackelfreies Bild, auch wenn der Wind stärker weht oder sich die Drohne sehr schnell bewegt.
Der Gimbal ermöglicht ebenfalls die Nutzung der gesamten Auflösung des Sensors. Da das Bild durch aktive Hardware stabilisiert wird, kann auf die digitale Bildstabilisierung verzichtet und die komplette Sensorfläche für die Aufnahmen verwendet werden. Damit lassen sich sehr scharfe und hochauflösende Aufnahmen sowohl im Foto- als auch im Videobereich realisieren.
Selbst ein Dreiachsen-Gimbal mit drei Motoren zur Stabilisierung kann noch verbessert werden. Wird der Gimbal an der Drohne frei bewegbar aufgehängt, kann er in seitlicher Richtung bewegt werden und damit ein Motiv noch besser im Fokus halten. Dadurch wird die Flexibilität bei der Aufnahme von Videos nochmals deutlich erhöht. Es ist allerdings wichtig, dass die Drohne ihr Landegestell wegklappen kann, sodass dieses nicht das Bild verdeckt und die Aufnahme der Kamera stört. Die Technik sowie die Ergebnisse sind schwierig zu beschreiben und zu verstehen, wenn man es vorher noch nicht gesehen hat. Deshalb ist es am besten sich die Technologie im folgenden Video in Aktion anzuschauen.
Die Technologie wird meist nur für professionelle und entsprechend teure Drohnen wie beispielsweise die DJI Inspire angeboten. Die Ergebnisse welche mit diesen Drohnen und der erbauten Technologie möglich sind, sind allerdings atemberaubend.
First Person View FPV
Mittlerweile ist s bei den meisten hochwertigen Drohnen Standard, dass man die Drohne auch aus der First Person View (FVP) steuern kann. Dazu wird das Kamerabild der Drohne auf ein mobiles Endgerät übertragen und dort dem Piloten angezeigt. Damit hat der Pilot die Sicht durch die Kamera der Drohne und kann diese sehr präzise steuern sowie die Kamera für den perfekten Bildausschnitt ideal positionieren.
Das Bild wird dabei wahlweise an ein Smartphone oder den Bildschirm am Controller hochwertiger Drohnen wie beispielsweise der DJI Mavic 2 Pro / Zoom Drohne übertragen. Darauf kann der Pilot das Kamerabild sehen und gleichzeitig die Drohne selbst im Blick behalten. Alternativ kann das Bild der Kamera an eine FPV-Brille übertragen werden. Diese setzt der Pilot auf und sein restliches Blickfeld wird komplett verdeckt. Es ist daher nicht möglich die Drohne zu sehen, dafür wird der Blick durch die Kamera auch nicht durch die Sonne oder andere Lichtquellen beeinträchtigt.
Die Steuerung der Drohne über eine FPV Brille ist besonders vorteilhaft, wenn sich die Drohne schnell bewegt oder in engen Zwischenräumen manövriert werden muss. Aus diesem Grund setzen die Piloten bei Drohnenrennen auf FPV-Brillen zur Steuerung der Drohne. Im Artikel über Drohnenrennen haben wir den Sport und die Besonderheiten detailliert beschrieben.
Neben den Vorteilen von FPV Brillen ist beim Einsatz von FPV-Brillen vor allem am Anfang Vorsicht geboten. Einsteiger können während dem Tragen der Brille die Orientierung verlieren und Schwindel empfinden. Dieser legt sich allerdings meist zügig wieder bzw. spätestens, sobald die Brille abgezogen wird. Sicherheitshalber ist es zu empfehlen die Brille zu Beginn im Sitzen zu tragen.
Der richtige Preis einer Drohne
Drohnen sind in unterschiedlichen Preissegmenten verfügbar. Einsteiger möchten meist nicht zu viel Geld investieren, falls ihnen das Hobby doch keinen Spaß macht und sie es schnell wieder aufgeben. Hierfür lohnt sich eine günstige Spielzeugdrohne mit einigen Standardfunktionen, allerdings müssen Abstriche beim Funktionsumfang sowie der Kameraqualität hingenommen werden.
Wer sich wirklich für Drohnen interessiert und beispielsweise im Urlaub gute Bilder und Videos aufnehmen möchte um sich auch später an den Urlaub und die erlebten Momente zu erinnern, sollte etwas mehr investieren und eine besser ausgestattete Drohne kaufen. Diese ermöglicht deutlich bessere Aufnahmen, ist leichter zu steuern und in den meisten Fällen robuster bei Unfällen bzw. bietet Sicherheitstechnik, welche die Unfälle im Vorfeld verhindert.
Außerdem sollte man bedenken, dass man mit einer besser ausgestatteten Drohne auch die Möglichkeit hat, Geld zu verdienen und damit das Investment in die Drohne zu refinanzieren. Im Artikel über die Möglichkeiten mit der eigenen Drohne Geld zu verdienen gehen wir hierauf ein.
Im Artikel über Drohnen für Einsteiger führen wir empfehlenswerte Drohnen in unterschiedlichen Preissegmenten auf und erklären die Vor- und Nachteile der Drohnenmodelle. Außerdem haben wir die ausführlichen Bewertungen ausgewählter Drohnenmodelle verlinkt.
Zu Beginn sollte man sich daher über die gewünschte Ausstattung der Drohne Gedanken machen und sobald man sich darüber im Klaren ist, die verfügbaren Modelle mit dem persönlichen Budget vergleichen. Generell ist allerdinge zu beachten, dass man mit einer Drohne im unteren Preissegment aufgrund der schlechteren Ausstattung kaum Kunden für einen Auftrag gewinnen kann. Daher sind diese in der Regel eher zum Spielen und Üben zu nutzen.
Garantieerweiterungen für Drohnen
Häufig bieten Hersteller und Verkäufer dem Kunden an, zur Drohne eine Herstellergarantieerweiterung hinzuzubuchen. Diese beinhaltet je nach Umfang beispielsweise die schnelle Bearbeitung eines Schadens sowie das Angebot ein Ersatzgerät zur Verfügung zu stellen.
Je nachdem wofür man seine Drohne einsetzt, muss jeder selbst entscheiden ob er diese abschließen möchte. Für die meisten Privatanwender macht die Garantieerweiterung hinsichtlich eines Ersatzgerätes in Anbetracht der zusätzlichen Kosten weniger Sinn, da sie nicht zwingend auf das Gerät angewiesen sind. Wird die Drohne beschädigt, können sie auf die Reparatur warten. Gewerbetreibende hingegen sind auf die Drohne angewiesen und sollten sich daher überlegen, ob es für sie sinnvoll ist schnell ein Ersatzgerät zur Verfügung zu haben um Aufträge abwickeln zu können.
DJI bietet sein erweitertes Garantiepaket beispielsweise unter dem Namen DJI Care Refresh an. Darin enthalten sind der bevorzugte Service ohne sowie die Abdeckung gegen Schäden bei normaler Benutzung der Drohne wie beispielsweise bei Wasserschäden oder Kollisionen. DJI stellt dann bis zu zwei Ersatzgeräte zur Verfügung. Für jedes Fluggerät kann nur eine Garantieerweiterung gekauft werden und diese wird über die Seriennummer mit der Drohne verknüpft. Die genauen Konditionen zum können direkt bei DJI im Bereich DJI Care Refresh nachgelesen werden.
Für das DJI Care Refresh Paket erhebt DJI folgende Gebühren:
Drohne | Preis DJI Care Refresh | Preis erstes Ersatzgerät | Preis zweites Ersatzgerät |
---|---|---|---|
DJI Spark | 69€ | 49€ | 69€ |
DJI Mavic Air | 99€ | 89€ | 119€ |
DJI Mavic 2 | 139€ | 119€ | 139€ |
DJI Phantom 4 Pro | 169€ | 139€ | 209€ |
DJI Inspire 2 | 305€ | 239€ | 379€ |
Farbwahl und Design
Die meisten Hersteller bieten ihre Drohne in unterschiedlichen Farben an um den Kunden eine Auswahl zu bieten und sie zu personalisieren. Zusätzlich kann man sich auf verschiedenen Marktplätzen Sticker oder sogar Komplettsets zum Bekleben der Drohnen besorgen und diese somit nahezu unverwechselbar den persönlichen Vorlieben entsprechend gestalten.
Neben den ästhetischen Aspekten hat die Auswahl der Farbe einen weiteren Nutzen. Wählt man eine auffällige Farbe oder Beklebung, kann man die Drohne leichter erkennen und sie besser im Auge behalten. Das erhöht wiederum die Sicherheit, wodurch Abstürze und das Risiko der Beschädigung der Drohne verringert werden kann.
Die Drohnenverordnung schreibt vor, dass der Pilot die Drohne immer im Blick haben muss. Somit kann durch die Auswahl der richtigen Farbe die legale Flugdistanz erhöht werden. Paradoxerweise ist eine dunkle Drohne in den meisten Fällen besser zu erkennen als eine mit heller Lackierung. Dies liegt daran, dass der Himmel tendenziell weiß oder hellblau ist. Somit hebt sich eine dunkle Drohne sehr stark vom Hintergrund ab und ist gut zu erkennen. Möchte man allerdings häufig nachts fliegen, bietet es sich an eine weiße Drohne zu wählen, da diese das Licht besser reflektiert und damit über weitere Strecken sichtbar ist.
Sollte die Drohne doch mal abstürzen, hilft eine auffällige Lackierung in einem weiteren Punkt. Durch eine leuchtende Farbe ist die Drohne schnell in einem Busch oder Waldgebiet zu finden. Wählt man sie beispielsweise in roter Farbe fällt die Drohne in einem Feld deutlich stärker auf, als wenn sie in grün lackiert ist.
Die Auswahl der richtigen Farbe hängt damit nicht nur mit dem persönlichen Geschmack zusammen, sondern bringt weitere Vor- und Nachteile je nach Einsatzzweck mit sich.