DJI Mavic 3 Test und Bewertung
Mit der DJI Mavic 3 hat DJI den Nachfolger seiner sehr beliebten Kameradrohne DJI Mavic 2 vorgestellt. Die DJI Mavic 3 wurde in nahezu allen Punkten verbessert und stellt damit eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Kameradrohne DJI Mavic 2 dar. Sowohl zur DJI Mavic 2 Pro als auch der DJI Mavic 2 Zoom.
Der Mavic 3 lässt sich durch die jahrelange Erfahrung von DJI besonders einfach bedienen, obwohl er eine Vielzahl an Funktionen bietet und damit auch gelegentlichen Nutzern vielseitige Einsatzmöglichkeiten bietet, ohne diese zu überfordern. Die durchdachte Konstruktion erlaubt es den Mavic 3 auf ein kompaktes und handliches Maß zusammenzupacken, wodurch er jederzeit zu spontanen Ausflügen mitgenommen werden kann. Der Bildsensor wurde ebenfalls überarbeitet wodurch selbst Einsteiger mit Komfortfunktionen noch beeindruckendere Bilder und Videos aufnehmen können. Dazu später mehr.
Auch hinsichtlich des Akkus und der Flugsteuerung hat DJI beim Mavic 3 nachgelegt und damit nicht nur die Flugzeit erhöht, sondern auch die Stabilität der Kameradrohne verbessert. Durch Softwareupdates wurde ebenfalls das Tracking verfeinert und durch neues Zubehör sowohl die Sicherheit der Drohne, als auch deren Bedienung verbessert.
Schauen wir uns nun die einzelnen Punkte genauer an.
Pakete zur Auswahl
Die Mavic 3 wird in drei unterschiedlichen Paketen angeboten. Diese richten sich je nach Ausstattung an sämtliche Zielgruppen vom Hobbypiloten bis zum professionellen Filmemacher.
DJI Mavic 3
DJI Mavic 3
- DJI Mavic 3 Drohne
- DJI RC-N1 Controller
- Ladegerät
- Schutzabdeckung
- 2 Ersatzrotorblätter
- Diverses Kleinzubehör
DJI Mavic 3 Fly More Combo
DJI Mavic 3 Fly More Combo
- DJI Mavic 3 Drohne
- DJI RC-N1 Controller
- Ladegerät
- Schutzabdeckung
- 8 Ersatzrotorblätter
- 2 zusätzliche Intelligent Flight Batteries
- Akkuladestation
- Konvertierbare Tragetasche
- ND-Filterset (ND4/8/16/32)
- Diverses Kleinzubehör
DJI Mavic 3 Cine Premium Combo
DJI Mavic 3 Cine Premium Combo
- DJI Mavic 3 Drohne
- DJI RC Pro Controller
- Ladegerät
- Schutzabdeckung
- 8 Ersatzrotorblätter
- 2 zusätzliche Intelligent Flight Batteries
- Akkuladestation
- Konvertierbare Tragetasche
- 2 ND-Filterset (ND4/8/16/32) & (ND64/128/256/512)
- Diverses Kleinzubehör
Die DJI Mavic 3 und DJI Mavic 3 Fly More Combo Pakete unterscheiden sich durch die zusätzlichen Intelligent Flight Batteries, die ND-Filter, die Tasche (Einzelpreis ca. 250€) und diverses Kleinzubehör. Dieses ist durchaus sinnvoll, da die Drohne in der Tasche sehr gut und sicher verstaut werden kann und die zusätzlichen Akkus, trotz der verbesserten Flugzeit sinnvoll sind. Deshalb werden sich die meisten Käufer vermutlich für die Fly More Combo entscheiden.
DJI RC-N1 Controller
DJI RC Pro Controller
Einen großen Schritt, preislich wie auch ausstattungstechnisch, stellt allerdings die Cine Premium Combo dar. Was bei diesem Paket direkt auffällt ist der DJI RC Pro Controller mit eigenem Display. Der Controller alleine kostet bereits etwa 1.000€, was zum Teil den höheren Preis des Paketes erklärt. Da das Paket allerdings auf professionelle Filmemacher zugeschnitten ist, unterstützt dieses Modell der Mavic 3 auch Apple ProRes 422 HQ, Apple ProRes 422 und Apple ProRes 422 LT Videoaufnahmen. Diese werden aufgrund der hohen Datenmenge auf eine interne 1TB SSD geschrieben. In diesem Modell muss also nicht wie bei dem Standardpaket und der Fly More Combo eine Speicherkarte eingelegt werden, sondern Videos werden direkt auf die interne SSD geschrieben. All diese Features erklären den deutlich höheren Preis der Cine Premium Combo. Im Vergleich zu anderen Lösungen in der Branche bietet dieses Paket trotzdem eine günstige Möglichkeit auch für Hobbyfilmemacher und Youtuber professionelle Videos zu erstellen.
Kamera
Besonderen Fokus hat DJI bei der neuen Version seines Erfolgsmodells Mavic natürlich wieder auf die Kamera gelegt. Bei der Mavic 2 musste man sich zwischen der Variante „Zoom“ oder „Pro“ entscheiden, je nachdem für welchen Zweck man die Drohne einsetzen wollte. Dieser Umstand entfällt bei der Mavic 3. Sie ist von Haus aus mit zwei Kameras ausgestattet und bietet damit eine Vielzahl von Funktionen.
Die neue DJI Mavic 3 besitzt einen größeren Sensor an der Hauptkamera. Dieser 4/3 CMOS Sensor an der Hasselblad Kamera ermöglicht beeindruckende Aufnahmen selbst bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Besonders beeindruckend ist, dass Hasselblad es geschafft hat diesen Sensor, bzw. das gesamte L2D-20C Kamerasystem, in das vergleichsweise kleine Gehäuse einzubetten. Damit sind Fotoaufnahmen mit 20 MP, einer anpassbaren Blende von f/2.8 – f/11 und 24mm äquivalenter Brennweite möglich. Zusätzlich verfügt die Kamera über Vision Detection Auto Focus um stets scharfe Aufnahmen zu ermöglichen. Der gewaltige Sensor ermöglicht kristallklare Bilder durch die einstellbare Blende mit einer Tiefenwirkung aufzunehmen, selbst wenn die Lichtverhältnisse nicht ideal sind.
Auch Videoaufnahmen sind mit der Mavic 3 Drohne deutlich besser als bei ihrem Vorgängermodell und aktuell stellt DJI mit der Mavic 3 den Benchmark für kompakte Kameradrohnen. Aufgrund der Größe des Sensors lassen sich bei Tageslicht wie auch bei schlechten Lichtverhältnissen 5,1K-Videos aufzeichnen, die in Schärfe und Detailgrad die Konkurrenz in den Schatten stellen. Auch bei rasanten Aufnahmen mit 60 fps brilliert die Kamera mit besten Aufnahmen und im Zeitlupenmodus sind sogar 120 fps Aufnahmen mit 4K möglich. Reduziert man die Qualität weiter auf FullHD lassen sich sogar Videoaufnahmen mit 200 fps erstellen.
Über der Hauptkamera befindet sich die Teleobjektiv mit 162 mm, welches einen 28-fachen Hybridzoom bietet. Beim verwendete Sensor handelt es sich dabei um einen 1/2 Zoll Sensor, welcher nicht mit dem deutlich größeren Sensor der Hauptkamera mithalten kann, aber auch einen anderen Einsatzzweck verfolgt.
Mit dem Teleobjektiv kann im sogenannten Erkundungsmodus gezoomt werden. Dabei wird für niedrige Zoomstufen die Hauptkamera verwendet und bei höherem Zoom auf das Teleobjektiv gewechselt. DJI gibt an, das die Drohne über einen 28-fachen Hybridzoom verfügt, allerdings sollte man dabei bedenken, dass es sich bei höheren Zoomstufen um einen Digitalzoom handelt. Mit dem Teleobjektiv selbst bis zu 7-fach gezoomt werden, danach wird digital gezoomt, was zwangsläufig zu einer schlechteren Bildqualität führt. Deshalb ist von der Verwendung des Digitalzooms eher abzuraten.
Die Aufnahmen mit der Hauptkamera sind mit Abstand die besten bezüglich Schärfe, Detailgrad und Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. DJI bzw. Hasselblad hat mit der Auswahl und Konstruktion des großen Sensors eine bisher nicht gekannte Aufnahmequalität im Bereich der Kompakt-Kameradrohnen ermöglicht und bietet dieses Modell zu einem vergleichsweise günstigen Preis an. Im Gegensatz zum Vorgängermodell muss man sich bei der Mavic 3 nicht mehr zwischen Zoom oder Pro Modell entscheiden, sondern hat das beste aus beiden Modellen in überarbeiteter und nochmals deutlich verbesserter Version in einer Drohne.
Design und Aufbau
In Bezug auf ihre Abmessungen ist die Mavic 3 im Vergleich zu ihrem Vorgänger gewachsen, hat allerdings an Gewicht verloren. Die größeren Abmessungen hängen auch mit den größeren Rotorblättern der Mavic 3 Drohne zusammen. Durch die Vergrößerung der Rotorblätter und der gleichzeitigen Gewichtsreduktion konnte DJI die Flugzeiten steigern. Gleichzeitig sorgen die größeren Rotoren für ein geringeres Fluggeräusch und damit weniger Störungen bei Tonaufnahmen und Personen rund um den Einsatzort der Drohne.
Wegklappbare Arme sind wie bei den meisten Drohnen mittlerweile Standard und der Klappmechanismus der Mavic 3 funktioniert problemlos. Die Arme fühlen sich wertig an, sind stabil und sehr gut verarbeitet. Beim Zusammenklappen rasten sie ein und schützen anschließend die Sensoren.
Neu ist der Gimbal-Schutz, also die Schutzabdeckung für das Kameramodul. Dieser Schutz ist bei allen Paketen enthalten und verhindert die versehentliche Beschädigung der empfindlichen Technik. Die Anbringung des Schutzes ist bei den ersten zwei Durchgängen meist etwas holprig, da es etwas ungewohnt ist, aber danach klappt es problemlos. Die Abdeckung selbst ist auch gut verarbeitet und schützt den Gimbal zuverlässig. Sobald er angebracht und mit dem Gurt befestigt ist, kann die Drohne ohne große Bedenken verstaut werden.
Damit bietet DJI nun eine hauseigene Lösung um die Drohne sicher zu transportieren ohne das auf Zubehör von Drittanbietern zurückgegriffen werden muss.
Sicherheit
Die Mavic 3 ist etwas größer als die Vorgängerdrohne, allerdings fällt das kaum auf. Sie wirkt immer noch sehr kompakt und ist damit die ideale Begleitdrohne für Ausflüge und auch sportliche Aufnahmen. Möchtet ihr euch also beispielsweise beim Mountainbiken aufnehmen, ist das mit der Drohne problemlos möglich. Sie folgt euch durch das integrierte Tracking automatisch und weicht Hindernissen selbstständig aus. Dafür ist die Drohne mit allerlei Sensoren ausgestattet und sie analysiert ihr Umfeld selbstständig.
Die Drohne verfügt über Sensoren an zu allen Seiten sowie unten und oben, wodurch die Umgebung sicher erkannt und Kollisionen verhindert werden. Damit kann die Drohne auch durch Waldgebiete fliegen und Bäumen ausweichen. Sie erreicht dabei im S-Modus eine maximale Steiggeschwindigkeit von 8 m/s wodurch sie doppelt so schnell steigen kann wie die Mavic 2 Modelle. Horizontal erreicht sie eine maximale Geschwindigkeit von 68 km/h und kann damit problemlos jedem Mountainbike folgen.
Akku
Der Akku der DJI Mavic 3 fasst 5.000 mAh und erlaubt der Drohne nun laut Herstellerangaben eine Flugzeit von bis zu 46 Minuten. Unter erschwerten Bedingungen, Wind und Aufnahmen in maximaler Auflösung, hält der Akku immer noch etwa 30 Minuten durch, was für eine Drohne dieser Größe außerordentlich gut ist. Damit setzt DJI auch in diesem Bereich einen Benchmark für die Branche.
Trotz der relative langen Akkulaufzeit ist es unserer Ansicht nach sinnvoll, auch für Einsteiger, zur Fly More Combo zu greifen. Das Aufladen des Akkus dauert ca. 1,5 Stunden und wenn man gerade mit der Drohne aufnimmt ist es sehr ärgerlich, wenn man plötzlich abbrechen muss um den Akku zu laden. In der Regel befindet man sich dabei nicht zu Hause und müsste erst wegfahren, den Akku laden und später zurückkommen. Aus diesem Grund ist es auch für Hobbypiloten unserer Ansicht nach sinnvoll in die Fly More Combo zu investieren.
Die Fly More Combo sowie auch die Cine Premium Combo bieten neben den zusätzlichen Akkus (Intelligent Flight Battery) auch noch den sogenannten DJI Charging Hub mit dessen Hilfe mehrere Akkus gleichzeitig geladen werden können.
Fazit zur DJI Mavic 3 Kameradrohne
DJI ist mit der Mavic 3 das Kunststück geglückt, großartige Technik, welche häufig nur für deutlich größere Drohnen zur Verfügung steht, in einem kompakten Gehäuse unterzubringen und für einen vergleichsweise günstigen Preis anzubieten. Bisher waren Aufnahmen mit einer Bildqualität und Detailstufe wie sie mit der Mavic 3 möglich sind, lediglich mit sehr teuren großen Drohnen möglich.
Die Kamera mit ihren zwei Sensoren ist ein absolutes Meisterstück und erlaubt es durch die einfache Bedienung und den großen Sensor der Hauptkamera auch Einsteigern atemberaubende Bilder und Videos aufzunehmen. Durch die neue Konstruktion mit größeren Rotorblättern wurden die ohnehin schon sehr guten Flugeigenschaften der Mavic-Modelle nochmals gesteigert und eine stabilere Flugbahn ermöglicht. Zusätzliche neue Features wie die Gimbal-Abdeckung und Softwareupdates für besseres Tracking runden das Gesamtpaket ab.
Für die meisten Piloten wird das Standardmodell genügen, wobei wir die Fly More Combo empfehlen, da die zusätzlichen Akkus und Zubehörteile auf für Privatanwender durchaus sinnvoll sind. Wer das maximale aus der Drohne herausholen möchte greift zur Cine Premium Combo und erhält eine Drohne die Aufnahmen im Apple ProRes Format erlaubt und diese direkt auf der intern verbauten SSD speichert. Damit ist die Drohne auch für professionelle Einsatzzwecke bestens geeignet und vereint High-End Lösungen im Gehäuse einer kompakten, hochgradig mobilen Drohne.