DJI Air 2S Test und Bewertung
Die DJI Air 2S Kameradrohne erinnert ihrem Namen nach zwar sehr an die DJI Mavic Air 2, ist allerdings eine vollkommen andere Drohne. Die technische Ausstattung wurde massiv aufgewertet, weshalb sich die Air 2S nun für vielseitige Einsatzzwecke eignet.
In den meisten Drohnen der Kompaktklasse, also mit geringer Größe und hoher Handlichkeit, müssen Piloten auf hochwertige Ausstattung verzichten. Bei der DJI Air 2S ist dies anders. DJI hat hier einen großen 1-Zoll-Sensor verbaut, wodurch die Bildqualität drastisch erhöht wurde und damit trotz der geringen Größe beeindruckende Aufnahmen möglich sind. Der Sensor löst dabei mit „lediglich“ 20 Megapixeln auf, was im ersten Moment nach einem Nachteil klingt, tatsächlich allerdings der Bildqualität enorm zugutekommt. Die Pixel sind damit deutlich größer und können mehr Licht einfangen. Dies führt zu hervorragenden Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen und ermöglicht selbst bei schlechten Lichtverhältnissen die Aufnahme sehr klarer und detaillierter Bilder und Videos.
Damit vereint die Air 2S viele Vorteile einer kompakten Kameradrohne mit den Anforderungen semi-professioneller Fotografen und Filmemacher. Wer eine noch höhere Bildqualität benötigt, sollte zum Top-Modell, der DJI Mavic 3 greifen. Diese Drohne hat eine noch bessere, aktuell die beste Kamera in der Kompaktklasse verbaut und übertrifft hinsichtlich der Bildqualität die DJI Air 2S. Preislich liegt sie, abgesehen von besonderen Angeboten, allerdings auch etwas höher.
Pakete zur Auswahl
Die DJI Air 2S wird in drei unterschiedlichen Paketen angeboten. Diese richten sich je nach Ausstattung an sämtliche Zielgruppen vom Einsteiger, zum Hobbypiloten bis zum semi-professionellen Anwendern.
DJI Air 2S
DJI Air 2S
- DJI Mavic 2S Drohne
- DJI RC-N1 Controller
- Ladegerät
- Schutzabdeckung
- 2 Ersatzrotorblätter
- Diverses Kleinzubehör
DJI Air 2S Fly More Combo
DJI Air 2S Fly More Combo
- DJI Air 2S Drohne
- DJI RC-N1 Controller
- Ladegerät
- Schutzabdeckung
- 8 Ersatzrotorblätter
- 2 zusätzliche Intelligent Flight Batteries
- Akkuladestation
- Umhängetasche
- ND-Filterset (ND4/8/16/32)
- Diverses Kleinzubehör
DJI Air 2S Fly More Combo + DJI Smart-Controller
DJI Air 2S Fly More Combo + DJI Smart-Controller
- DJI Air 2S Drohne
- DJI Smart-Controller
- Ladegerät
- Schutzabdeckung
- 8 Ersatzrotorblätter
- 2 zusätzliche Intelligent Flight Batteries
- Akkuladestation
- Umhängetasche
- 24W USB-Ladegerät
- 2 ND-Filterset (ND4/8/16/32)
- Diverses Kleinzubehör
Die DJI Air 2S wird in drei verschiedenen Paketen angeboten. Das Standardpaket beinhaltet alles was für den Einstieg benötigt wird. Man kann die Drohne auspacken und sofort loslegen. Es wird lediglich das eigene Smartphone als Bildschirm benötigt.
Bei der Fly More Combo sind zusätzlich zwei weitere Akkus (Intelligent Flight Battery) enthalten, wodurch die Einsatzzeit der Drohne deutlich erhöht werden kann. Zusätzlich ist eine Tasche enthalten mit der die gesamte Drohne transportiert werden kann sowie ein ND-Filterset für die Kamera. Außerdem befindet sich im Paket auch eine Ladestation zur gleichzeitigen Aufladung mehrerer Akkus.
DJI RC-N1 Controller
Unserer Ansicht nach macht es absolut Sinn zur Fly More Combo zu greifen, da diese preislich nur etwas höher liegt, der Mehrwert im allerdings gewaltig ist. Durch die zusätzlichen Akkus kann die Flugzeit direkt vor Ort verlängert werden. Häufig verschätzt man sich dabei, wie lange man tatsächlich fliegt und müsste ohne die Zusatzakkus umdrehen um den Akku zu Hause zu laden. Das ist nicht nur ärgerlich sondern auch sehr zeitaufwendig und absolut vermeidbar.
Bei der dritten Variante, handelt es sich grundsätzlich um die Fly More Combo, allerdings mit einem besseren Controller. Durch den DJI Smart Controller kann die Drohne ohne externes Smartphone betrieben werden und der Bildschirm bietet auch bei Sonneneinstrahlung durch die hohe Helligkeit ein sehr gutes Bild. Das schont den Smartphone Akku, ob dieses Feature allerdings den Aufpreis wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Wir empfehlen hier die normale Fly More Combo.
Kamera
DJI ist für seine hochwertigen Kameradrohne zu einem vergleichsweise günstigen Preis bekannt. Mit diesen Grundsatz ist das Unternehmen äußerst erfolgreich, daher verwundert es nicht, dass auch bei der DJI Air 2S viel Wert auf eine gute Kamera gelegt wurde. Vergleicht man die Air 2S mit Modellen der Wettbewerber, fällt vermutlich als erstes der große Sensor auf.
Mit einem 1 Zoll Sensor ist die Air 2S äußerst gut bestückt und kann damit selbst bei anspruchsvollen Videoaufnahmen glänzen. Mit diesem Sensor sind Videoaufnahmen von bis zu 5.4K möglich, allerdings ist hier die Framerate bei 30fps begrenzt. Beeindruckende 4K Videos können hingegen mit 60 fps aufgenommen werden und für Full HD Videos stehen sogar bis zu 120 fps zur Verfügung.
Damit setzt sich die Air 2S deutlich von den meisten Wettbewerbern ab und das Modell kann als Benchmark betrachtet werden. Die verbaute Kamera ist damit ähnlich gut wie die der DJI Mavic 3, welche allerdings preislich höher angesiedelt ist, noch mehr Ausstattung bietet und zusätzlich einen zweiten Sensor für das Teleobjektiv verbaut hat. Bei der Air 2S kann daher nur digital gezoomt werden, wovon allerdings eher abzuraten ist, da die Bildqualität leidet.
Neben Videos können mit der Air 2S natürlich auch Fotos aufgenommen werden. Der verbaute Sensor ist zwar recht groß, bietet trotzdem allerdings „nur“ 20 Megapixel. Auf den ersten Blick scheint dies ein Nachteil zu sein, tatsächlich war das aber eine kluge Entscheidung. Durch die gewählte Auflösung sind die einzelnen Pixel bei einem 1 Zoll Sensor deutlich größer. Dies führt dazu, dass sie mehr Licht einfangen können und somit die Bildqualität deutlich ansteigt. Viele Pixel alleine geben noch keine Auskunft über die Bildqualität.
Das macht sich vor allem bei Aufnahmen unter schlechten Lichtverhältnissen bemerkbar. Der 1 Zoll Sensor mit seinen großen Pixeln kann hier absolut überzeugen und ermöglicht auch bei bewölktem Himmel oder in der Dämmerung eindrucksvolle Aufnahmen. Somit verlängert DJI durch seine Entscheidung für einen großen Sensor mit weniger Pixeln die Einsatzzeit der Drohne, da bei älteren Modellen bei schlechten Lichtverhältnissen mit Abstrichen bezüglich der Bildqualität gerechnet werden musste.
Design und Aufbau
Das Design der Air 2S ist sehr ähnlich zu der Mavic 3 und anderen kompakten Kameradrohnen in dieser Klasse. Die vier Arme der Drohne lassen sich bequem wegklappen wodurch das Packmaß deutlich sinkt. Wie auch bei anderen DJI Modellen üblich können auch die Propeller eingeklappt werden, wodurch sich die Drohne auf ein handliches Format zusammenklappen und bequem in Rucksack oder Tasche verstauen lässt.
Der Klappmechanismus funktioniert sehr gut und die Verarbeitung fühlt sich wertig an. Damit wird DJI seinem Anspruch als Hersteller von Premium-Kameradrohnen gerecht und kann die Kundenerwartungen erneut erfüllen. Auch wenn die Air 2S ihrer größeren Schwester Mavic 3 auf den ersten Blick ähnelt, wird der Unterschied spätestens beim Gewicht deutlich. Die Mavic 3 bringt nahezu 900 Gramm auf die Waage, wohingegen die Air 2S lediglich knapp 600 Gramm wiegt.
Im Flug erreicht die Air 2S im normalen Modus eine Geschwindigkeit von 54 km/h und kann somit problemlos Fahrradtouren oder andere sportliche Aktivitäten im Tracking Modus begleiten. Muss es doch mal etwas schneller gehen, kann man bequem auf den Sportmodus umschalten und die Höchstgeschwindigkeit wird auf 68 km/h gesteigert. Damit kann man sich dann auch problemlos auf der Motocross-Strecke aufnehmen.
Zusätzlich wird der Air 2S ein Gimbal-Schutz beigelegt. Dieser ist in jedem Paket enthalten und dient dazu, den empfindlichen Gimbal samt Kamera zu schützen. Dazu wird er über dem Gimbal befestigt und anschließend kann die Drohne gut geschützt verstaut werden. Anfangs kann die Anbringung etwas fummelig sein, aber nach ein paar Versuchen gelingt es dann auf Anhieb.
Flugmodi
Die DJI Air 2S verfügt wie die moisten DJI Modelle über mehrere Flugmodi um Aufnahmen mit der Kamera zu erleichtern und standardisierte Kamerafahrten zu automatisieren. Wer eine Air 2 besitzt wird die Flugmodi bereits kennen und sämtliche Modi der Air 2 sind auch in der Air 2S vorhanden.
„Helix“ beispielsweise entfernt sich langsam vom Motiv und filmt es dabei, Rocket erstellt Aufnahmen gerade nach unten, quasi wie bei einer startenden Rakete, usw. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Flugmodi die man am besten auf einem Feld ausprobiert um sie kennenzulernen und im richtigen Moment einsetzen zu können.
Einer der bekanntesten Flugmodi ist vermutlich der ActiveTrack Modus. Dabei wird von der Drohne selbstständig das Kamerabild ausgewertet und ein Objekt, beispielsweise eine Person, ein Radfahrer oder ein Auto getrackt. Dies ermöglicht es auf schnell und sicher ein Motiv im Bild zu halten, auch wenn sich das Motiv oder die Drohne bewegen. Oder eben beides. Natürlich wäre das theoretisch auch manuell möglich, in der Realität gestaltet sich dies allerdings schwierig und ist sehr anstrengend, daher ist dieser Modus eine enorme Erleichterung und zu Recht einer der bekanntesten.
Sicherheit
Beim optischen Vergleich der Air 2S und der Air 2 fallen sicherlich zuerst die neuen Hindernissensoren auf. Diese sind an der Vorderseite der Drohne angebracht und nach oben gerichtet. Damit werden Hindernisse in einer weiteren Richtung erkannt. Somit verfügt die Air 2S über Sensoren zur Hinderniserkennung nach vorne, nach hinten nach unten und nun auch nach oben.
Die Sensoren sorgen damit für eine erhöhte Sicherheit beim Unterfliegen von Brücken oder anderen Hindernissen. Zusätzlich haben sie aufgrund ihrer Anbringung aber noch einen weiteren Vorteil. Fliegt die Drohne vorwärts, dann neigt sie sich dabei nach vorne. Dies führt dazu, dass die oberen Sensoren die Umgebung nach vorne und oben absichern und die vorwärts gerichteten Sensoren nach vorne und unten.
Damit ist die Sicherheit der Drohne nochmals deutlich erhöht worden, da die Wahrscheinlichkeit einer Kollision weiter verringert werden konnte. Die Hinderniserkennung wurde auch weiter verbessert, wodurch die Drohne nun auch sicherer durch schwieriges Gelände wie beispielsweise Wälder manövrieren kann. Dabei erfasst sie selbstständig Hindernisse wie Bäume oder Sträucher und weicht ihnen aus.
Akku
Als Akku wurde in der Air 2S eine Intelligent Flight Battery mit ca. 3.500 mAh verbaut. Das Gewicht des Akkus liegt bei knapp 200 g und macht damit einen erheblichen Teil des Gesamtgewichts der Drohne aus. Der Akku kann problemlos schnell und einfach gewechselt werden sobald er leer ist.
Mit einem voll geladenen Akku kann die Drohne laut DJI 31 Minuten fliegen. In der Praxis mit etwas Wind ist eine Flugzeit von etwa 25 Minuten realistischer. Damit bietet die Drohne immer noch genügend Zeit für beeindruckende Aufnahmen, trotzdem sollte man stets Ersatz dabei haben. Hier möchten wir nochmals auf die Fly More Combo verweisen, da es unserer Meinung nach absolut empfehlenswert ist Ersatzakkus einzupacken. Nichts ist ärgerlicher als ein ideales Motiv nicht aufnehmen zu können, weil der Akku leer ist.
Der Akku kann, je nachdem für welches Paket man sich bei der Bestellung entscheidet, einzeln oder bequem über die Akkuladestation geladen werden. Gerade wenn man mehrere Akkus im Einsatz hat ist die Ladestation eine enorme Erleichterung. Ein geladener Akku bietet zwar ca. 25 Minuten Flugzeit, benötigt für die Aufladung allerdings etwas unter zwei Stunden. Damit wird ein spontanes Aufladen eines einzelnen Akkus bei einem Ausflug eher schwierig.
Fazit zur DJI Air 2S Kameradrohne
Mit der Air 2S hat DJI eine bereits sehr gute Drohne nochmals verbessert und um sinnvolle Funktionen erweitert. Die zusätzlichen Sensoren zur Hinderniserkennung erhöhen die Sicherheit bei unterschiedlichen Flugmodi und erweitern damit den Einsatzbereich der Drohne.
Die größte Änderung betrifft sicherlich die Kamera, da hier die Sensorgröße im Vergleich zu Air 2 verdoppelt und nun ein 1 Zoll Sensor verbaut wurde. Dies führt zu deutlich besseren Aufnahmen sowohl bei guten wie auch schlechten Lichtverhältnissen.
Insgesamt wurde das Konzept der Drohne nicht komplett neu entworfen, sondern überarbeitet und an entscheidenden Stellen verbessert. Wer also zwischen der Air 2 und der Air 2S schwankt, sollte sich für die Air 2S entscheiden, da sie die deutlich bessere Drohne ist.
Wer hingegen bereits eine Air 2 besitzt und mit dieser zufrieden ist, muss nicht zwangsläufig umsteigen. Erreicht man mit seiner Drohne allerdings die Einsatzgrenzen und möchte sich verbessern, könnte man zur Air 2S greifen. Da man in diesem Fall allerdings bereits Erfahrung mit Drohnen hat, sollte man überprüfen, ob die Mavic 3 in diesem Fall nicht das bessere Upgrade wäre. Sie liegt preislich zwar etwas höher, bietet allerdings für professionelle Anwender entscheidende Vorteile.