Drohne Bedrohlich

Drohne bekämpfen und abschießen – Störsender und die Abwehr von Drohnen

Drohne bekämpfen und abschießen – Störsender und die Abwehr von Drohnen

Drohne Gegenmaßnahmen

In Deutschland befinden sich immer mehr Drohnen im Einsatz, welche in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden um Privatpersonen und Unternehmen bei vielseitigen Aufgaben zu unterstützen. Dazu zählen unter anderem das Filmen beim Sport, das Fotografieren von Hochzeiten und die Überprüfung der Ernte bei Landwirten. Auch im behördlichen Bereich unterstützen Drohen beispielsweise bei der Lageerkundung nach Katastrophen oder bei Unfällen und Bränden.

Aktuell sind in Deutschland Schätzungen zufolge zwischen 800.000 und 1,5 Millionen Drohnen im Einsatz. Ihre genaue Anzahl ist schwer zu schätzen, da es keine zentrale Erfassung der Drohnen gibt und auch Abstürze und Defekte nicht erfasst werden. Somit lässt sich die im Inland verkaufte Menge nicht um den Schwund korrigieren.

Erkennung einer Drohne

Eine der größten Hürden bei der Bekämpfung der Drohnen stellt deren Erkennung dar. Wird die Drohne nicht erkannt, können auch keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die Erkennung von Drohnen am Himmel gestaltet sich allerdings schwierig, da diese einerseits je nach Baugröße sehr klein ausfallen können und andererseits durch ihre hohe Geschwindigkeit schwer zu erfassen sind.

Im professionellen Bereich gibt es mehrere Ansätze zur Erfassung der Drohnen. Hierbei kommt neuste Technologie aus unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz um die Erfassung und Verfolgung der Drohne zu gewährleisten. Moderne Möglichkeiten sind die Ortung der Drohne über ihr Funksignal oder die Erfassung und Verfolgung von fliegenden Drohnen über Akustische Sensoren. Diese können die Akustik auch aufzeichnen und in einer Datenbank speichern, um die Erkennung der Drohne zu späteren Zeitpunkten zu erleichtern. Eine weitere Möglichkeit stellt die Erfassung der Drohne über ein Radarsystem dar. Hierbei stellt die geringe Größe der Drohne eine zusätzliche Herausforderung dar, da eine sich annähernde Drohne leicht mit einem Vogel verwechselt werden kann. Zusätzlich ist die Ortung über Infrarot-Sensoren oder Elektrooptik möglich.

Optische Erfassungsmethoden sind bei Regen und Nebel allerdings bedingt nutzbar und können aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse nur mit Einschränkungen eingesetzt werden. Bei diesen Witterungen bietet es sich an, auf Infrarot oder Radarsysteme zurückzugreifen um durch Nebel und Regen hindurch Drohnen detektieren zu können. Im Vergleich zu Infrarot bietet Radar eine deutlich höhere Reichweite zur Erfassung sich nähernder Drohnen.

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Gefahren durch Drohnen

Drohnen können durch ihre Vielseitigkeit und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten auch zu vielseitigen Gefahren werden. Die Einsatzmöglichkeiten mit Drohnen kennen auch bei kriminellen Handlungen kaum Grenzen. So wurden Drohnen bereits häufiger eingesetzt um beispielweise Drogen aber auch Waffen in den Innenhöfen von Gefängnissen abzuladen. Die Gefängnisse versuchen sich entsprechend auf die se Gefahren vorzubereiten und Drohnen rechtzeitig abzufangen. Auch das Militär hat vermehrt mit Spionageeinsätzen durch Drohnen zu kämpfen und sucht nach Möglichkeiten, die Drohnen schnell und effektiv auszuschalten. Mit Drohnen lassen sich neben dem Transport illegaler Güter und der Spionage aber auch deutlich gravierendere Straftaten begehen. Werden Drohnen von Terroristen eingesetzt, so können diese damit Sprengstoffe über Menschenansammlungen abwerfen oder giftige Substanzen versprühen.

Für Prominente und wichtige Personen aus Politik und Wirtschaft stellen Drohnen ein weiteres Risiko dar. Mit den sehr guten und günstig erhältlichen Kameradrohnen lassen sich sehr private Aufnahmen der Personen machen und Geheimnisse ausspionieren. Die betroffenen Personen sind damit erpressbar bzw.

Neben der Bedrohung für Menschenleben stellen Drohnen auch eine Gefahr für die Sicherheit von Gebäuden und Einrichtungen dar. Durch gezieltes Abfliegen der Areale lassen sich die Sicherheitsvorkehrungen ausspionieren und damit Schwachstellen identifizieren. Es wäre beispielsweise denkbar, dass Straftäter vor einem Überfall ihr Zielobjekt mit einer Drohne auskundschaften und auf eventuell vorhandene Sicherheitsvorkehrungen überprüfen. Die Drohne selbst kann bei einem Diebstahl ebenfalls genutzt werden um Sicherheitstechnik auszuschalten oder Diebesgut abzutransportieren.

Eine weitere, häufig vergessene Gefährdung durch Drohnen betrifft kritische IT Infrastruktur in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Der Schutz der Netzwerke wird durch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet und zusätzlich durch Bereiche, zu denen unbefugte keinen Zutritt haben. Drohnen können diese Bereiche allerdings überfliegen und damit diese Barriere in Sekunden überwinden. Ein Beispiel. Das Netzwerk eines Unternehmens wird durch Firewalls und diverse Sicherheitsmaßnahmen gegen Angriffe von außen, beispielsweise aus dem Internet, geschützt. Ein Mitarbeiter in einem Bürogebäude im 34. Stock nutzt sein Laptop als Hotspot um weitere Geräte zu verbinden. Da sich das Büro im 34. Stock befindet, besteht keine Gefahr durch nicht Zugangsberechtigte, denn das Netzwerk hat lediglich eine Reichweite von einigen Metern. Eine Drohne kann allerdings unbemerkt an der Fassade aufsteigen und sich, mit entsprechender Technik beladen, in das Netzwerk einhacken, da der Schutz des Hotspots deutlich geringer ist. Somit hat die Drohne und ihre Besitzer Zugang zum Firmennetzwerk.

Professionelle Abwehrmaßnahmen gegen Drohnen

Drohne Abwehrmaßnahmen

Der Markt für Drohnen wächst rasant und es werden ständig neue Modelle mit stärkeren Motoren und größerem Funktionsumfang vorgestellt. Genauso schnell wächst im Hintergrund der Markt für Abwehrmaßnahmen gegen Drohnen, denn auch die Sicherheitsapparate müssen sich gegen die neuartigen Bedrohungen wappnen. Der Markt der Abwehrtechnik bewegt sich auf technologisch höchstem Niveau und stellt immer wieder neue Innovationen vor. Im Kampf gegen Drohnen haben sich drei Stufen der Eskalation etabliert.

Erste Stufe - Erkennung

Die Drohne muss zuerst als solche erkannt werden. Dafür müssen komplexe sensorische Anlagen ihre Messergebnisse zusammenführen um durch optische, Infrarot-, Radar- und andere Sensoren die Drohne als Drohne zu identifizieren ohne durch ähnlich große und schnelle Vögel abgelenkt werden. Nach der Erkennung eines Objektes im Luftraum als Drohne wird die zweite Stufe eingeleitet.

Zweite Stufe – Identifikation

In dieser Phase wird erkannt, um welche Art von Drohne es sich handelt. Dazu wird die Größe und wenn möglich das Modell der Drohne identifiziert. Daraus lässt sich ableiten, über welche Traglast die Drohne verfügt und damit, welche Ladung sie transportieren könnte. Damit lässt sich eine erste Gefahrenabschätzung durchführen. Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht bekannt, welche Gefahr von der Drohne ausgeht, da nicht sicher ist, was die Drohne transportiert. Da sich Drohnen mit hoher Geschwindigkeit bewegen, sind die ersten beiden Schritte sehr schnell abzuklären, um Zeit für die Entscheidung über Gegenmaßnahmen zu gewinnen.

Dritte Stufe – Gegenmaßnahme

In dieser Phase wird das Gefahrenpotenzial der Drohne durch weitere Messung bzw. optische Erkennung der Drohne abgeschätzt. Faktoren hierfür sind die Nutzlast, Geschwindigkeit und erkennbare Anbauten. Anschließend wird über den Einsatz von Gegenmaßnahmen entschieden.

Diese gliedern sich in zwei Kategorien: Passive und aktive Gegenmaßnahmen. Bei einer passiven Gegenmaßnahme wird meist ein Alarm ausgelöst und einer Routine bei Auslösung des Alarms gefolgt.

Aktive Gegenmaßnahme sind gravierender und gliedern sich wiederum in verschiedene Kategorien. Eine Möglichkeit ist das sogenannte Jammen, bei dem die Signalverbindung zwischen Drohnenpilot und Drohne gestört wird. Normalerweise zwingt dies die Drohne zur Landung, allerdings kann die Programmierung der Drohne geändert werden und diese anschließend unkontrollierbar umherfliegen. Eine weitere Möglichkeit ist das Spoofing, bei dem der Drohne ein falsches GPS Signal vorgespielt wird und diese damit von ihrem Kurs abweicht. Eine weitere Kategorie der aktiven Gegenmaßnahmen stellt das harte Abfangen der Drohnen dar. Dabei werden die durch Einsatz von Lasern, Wasserwerfern, Schusswaffen, Fangnetzen, Kamikazedrohnen oder starkem Schall vom Himmel geholt. Diese Maßnahmen führen häufig zur Zerstörung der Drohne und einem unkontrollierbaren Absturz. Sie ist daher als letzte Option zu sehen, da gerade in der Nähe von Menschenansammlungen nicht sichergestellt werden kann, dass die Drohne nicht in die Menschenmenge stürzt.

Aktuell wird an weiteren Möglichkeiten geforscht, die Drohnen zerstörungsfrei unschädlich zu machen und diese schonender vom Himmel zu holen. Der Hintergrund besteht dabei nicht in dem Erhalt der Drohnen um diese weiterzuverwenden, sondern in der Auswertung der gespeicherten Daten der Drohne. Mithilfe dieser Daten lassen sich Rückschlüsse über den Besitzer, die geflogene Route sowie die angebrachte Ausstattung ziehen. Für die Forensik sind diese Daten von großem Wert, daher wird eine zerstörungsfreie Bergung der Drohnen bevorzugt. Eine Lösung bietet das Unternehmen OpenWorks Engineering mit der Skywall an. Diese erinnert optisch an einen Raketenwerfer, welcher allerdings mit Druckluft Netze in die Luft schleudert, die Drohne damit einfängt und mit einem Fallschirm sicher landet. Um bei einem Fehlschuss nicht lange neu laden zu müssen, hat das System ein Magazin mit dem mehrere Netze nacheinander abgefeuert werden können. Eine weitere Möglcihkeit bietet das Unternehmen GroupeAssmann aus Frankreich mit seinen MALOU-tech Drohnen an. Diese sehr schnellen Drohnen fliegen auf die Zieldrohne zu, können sie verfolgen und sind mit einem Netz ausgestattet. Damit können sie andere Drohnen mit bis zu 6kg einfangen und sicher landen. Einen weiteren Ansatz verfolgt das Unternehmen DroneShield mit seinem gewehrähnlichen Jammer, welcher Drohnen aus großer Distanz vom Boden aus ausschalten kann. Außerdem wird aktuell mit Adlern experimentiert und diese auf das Abfangen von Drohnen trainiert. Ob diese allerdings tatsächlich bei der Polizei zum Einsatz kommen werden ist bisher noch unklar.

Was kann ich gegen Drohnen tun?

Viele Bürger sind durch die Drohnen der Nachbarn genervt und fühlen sich im Garten oder auf der Terrasse beobachtet. Es ist auch nicht klar, was mit den Bildern passiert, die beispielsweise ein Nachbar mit seiner Drohne vom anderen Grundstück und den darauf befindlichen Personen macht. Dies kann die Lebensqualität deutlich senken und zu psychischen Problemen führen. Es ist daher naheliegend, über einen Abschuss der Drohne nachzudenken. Dies ist Privatpersonen allerdings nicht gestattet und erscheint unter dem Hintergrund eines unkontrollierbaren Absturzes auch sinnvoll.

Einzige Militär und Polizeieinheiten dürfen Drohnen mit unterschiedlichen Mitteln abschießen um eine Gefährdung zu verhindern. Privatpersonen dürfen Drohnen lediglich einfangen, wodurch ein unkontrollierter Absturz verhindert wird. Auch das Stören des Drohnensignals mit Jammern ist Privatpersonen verboten. Wird man durch die Drohne des Nachbarn gestört, kann man die Polizei verständigen um die Angelegenheit entsprechend zu klären.

Für Sicherheitsunternehmen gibt es aktuell ebenfalls keine Ausnahmeregelungen, da lediglich staatliche Behörden und Institutionen aktiv gegen Drohnen vorgehen dürfen. Eine Lockerung dieser Regelung ist aktuell in der Prüfung, da es sich gerade bei Großveranstaltungen sehr schwierig gestaltet die Sicherheit von tausenden Fußballfans oder Konzertbesuchern sicherzustellen, wenn die privaten Sicherheitsunternehmen keine Gegenmaßnahmen gegen Drohnen einsetzen dürfen.

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