Einsatzmöglichkeiten von Drohnen – Für welche Zwecke sich Drohnen einsetzen lassen
Drohnen sind sehr beliebt und entwickeln sich konstant weiter. Durch die steigenden technologischen Möglichkeiten können immer wieder neue Einsatzgebiete für die Drohnen erschlossen und diese in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Stärkere Motoren erlauben den Drohnen mehr Equipment zu transportieren und damit ihr Einsatzgebiet konstant zu erweitern.
Drohnen bieten die Möglichkeit die Arbeitswelt zu revolutionieren, da mit ihnen viele Aufgaben automatisiert und riskante Tätigkeiten ohne Gefährdung von Menschenleben durchgeführt werden können. Dadurch wird eine erhebliche Erleichterung der täglichen Arbeitsaufgaben ermöglicht und Drohnen einen steigenden Anteil am Leben der Gesamtbevölkerung haben. Dies wird zu nachhaltigen Veränderungen führen und unsere Welt in vielen Bereichen effizienter und sicherer gestalten.
Drohnen im Hobbybereich
Drohnen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden durch Piloten jeder Altersklasse geflogen. Sie verdrängen zunehmend die bisherigen Helikoptermodelle aus dem Modellbau, da sie mehr Funktionalitäten bieten und sich sehr komfortabel steuern lassen. Durch die Assistenzsysteme ist es selbst Einsteigern möglich die Drohne nach kurzer Zeit zu beherrschen und atemberaubende Bilder aufzunehmen.
Der technologische Fortschritt und die schnelle Verbreitung der Drohnen haben dazu geführt, dass diese mittlerweile zu günstigen Preisen verfügbar sind und eine sehr gute Ausstattung bieten. So ermöglichen die Kamerasysteme hochauflösende Foto- und Videoaufnahmen der eigenen Familie oder der Erlebnisse im Urlaub. Die Software der Drohne garantiert eine einfache Bedienung und einen nahezu sicheren Flug.
Während zu den Anfangszeiten Drohnen meist als Bausätze gekauft und an diesen getüftelt wurde, sind die heute der breiten Masse zur Verfügung gestellten Drohnen Komplettpakete. Diese lassen sich nur in einem begrenzten Rahmen anpassen, bieten allerdings nahezu alle Funktionalitäten für Hobbyanwender. Wird tatsächlich eine ausgefallenere Lösung benötigt, kann der Hobbypilot auf etwas teurere professionellere Modelle umsteigen und die Drohnen modular erweitern.
Wie bereits im oberen Abschnitt beschrieben, werden im Hobbybereich auch zunehmend Drohnen für Rennen genutzt um sich mit seinen Mitstreitern zu messen. Die Vielseitigkeit und der günstige Preis der Drohnen macht sie auch zum beliebten Spielzeug für Kinder, wobei darauf zu achten ist, dass die Kinder keine zu leistungsstarken Drohnen erhalten. Mit diesen geht aufgrund der stärkeren Motoren und des höheren Gewichtes ein größeres Risiko für das Kind und seine Umgebung einher.
Drohnen-Rennsport
Drohnen werden bei Privatpersonen immer beliebter und haben sich dort bereits über den Stand eines reinen Spaßgeräts für Fotografen hinausentwickelt. Wie mit nahezu jedem Fortbewegungsmittel kamen auch bei Drohnen die Piloten früh auf die Idee ihre Fähigkeiten im Wettstreit miteinander zu messen. Daraus haben sich mittlerweile eine eigene kleine Rennserien in verschiedenen Ländern etabliert. Die Piloten- und Zuschauerzahlen sind im Vergleich mit anderen Rennsportformaten noch sehr gering, allerdings kann ein stetig steigendes Interesse festgestellt werden.
Während sich zu Beginn Drohnenbegeisterte mit gewöhnlichen bzw. leicht umgebauten Drohnen Rennen geliefert haben, sind heute hauptsächlich speziell für den Rennsport entwickelte Modelle im Einsatz. Die Piloten steuern diese mittels FPV (First Person View) Brillen, bei denen der Pilot das Bild der Kamera live in seiner Brille sieht und die Drohne darüber steuert. Zukünftig ist gut vorstellbar, dass dieser Sport weiter wächst und sich internationaler Beliebtheit erfreut. Besonders durch die relativ geringen Eintrittskosten aufgrund der, im Vergleich zu Formel 1 Autos, günstigen Drohnen, öffnet sich dieser Sport sehr schnell einem breiten Publikum. Anfänger können daher in ihrer Freizeit üben und sich in eigenen kleinen Ligen organisieren.
Drohnen und Immobilien
In der Immobilienwirtschaft werden Drohnen ebenfalls für Veränderungen sorgen. Sie bieten sowohl Maklern als auch interessierten Kunden neue Möglichkeiten. Drohnen können eingesetzt werden um Außenaufnahmen der Immobilien und der umliegenden Landschaft zu machen. Damit kann der Makler genauere Angaben zur Immobilie und den Außenanlagen machen und sich der Kunde das Objekt besser vorstellen. Innenansichten sind mit Drohnen fotografierbar, allerdings ist dies mit regulären Kameras einfacher.
Drohnen können euch genutzt werden um Videos von Immobilien im Rundumflug zu drehen und damit ein besseres Gesamtbild der Immobilien zu vermitteln. Die Flüge dauern in der Regel nicht lange, meist um 15-20 Minuten, und werden meistens durch den Makler beauftragt. Der Makler selbst besitzt in diesem Fall keine Drohne, da er sie nur gelegentlich benötigt und die Wartung nicht zu seinem Kerngeschäft gehört.
Durch Drohnen können außerdem auch 3D-Modelle der Gebäude erstellt werden, wodurch sich weitere vielseitige Möglichkeiten bieten. So kann beispielsweise ein dreidimensionales Modell eines Gebäudes erstellt werden, um anschließend einen Anbau zu planen und diesen am PC zu simulieren, bevor der eigentliche Bauabschnitt beginnt. Damit lassen sich Fehlplanungen früh erkennen und entsprechend korrigieren, bevor mit dem tatsächlichen Bau des Gebäudes begonnen wird.
Somit lohnt sich der Einsatz von Drohnen auch in der Bauwirtschaft und für Architekten, welche ihren Kunden bereits vorab ein virtuell begehbares Modell ihres neuen Hauses vorführen können. Damit lassen sich Fehlentscheidungen korrigieren und die Kundenzufriedenheit ohne große Mehrkosten steigern.
Drohnen zur Steigerung der Internetverfügbarkeit
Große Internetunternehmen planen die weltweite Verfügbarkeit des Internets zu steigern um mehr Menschen an das Internet anbinden zu können. Dazu möchten sie mehrere Technologien einsetzen um herauszufinden, welche die Anforderungen am effizientesten erfüllt. Eine Dieser Technologien ist die Drohnentechnologie.
Ziel ist es, durch eine Flotte von Drohnen eine flächendeckende Verfügbarkeit von Internet in strukturschwachen oder entlegenen Regionen der Welt zur Verfügung zu stellen. Der Einsatz von Satelliten ist sehr kostspielig, weshalb die Unternehmen nach günstigerem Alternativen suchen um ihre zukünftigen Kunden an das Internet anzubinden. Drohnen scheinen hier eine vergleichsweise kostengünstige Alternative zu bieten, weshalb diese sich in der Erprobung befinden. Bevor Drohnen flächendeckend eingesetzt werden können, sind einige Herausforderungen zu meistern. Die Antriebe beispielsweise müssen leistungsstark genug sein, um das mitunter schwere Equipment in die Luft zu heben. Andererseits dürfen sie nicht zu viel Energie verbrauchen, da die Drohnen möglichst lange in der Luft bleiben müssen. Anderenfalls ist eine stabile Internetverbindung nicht realisierbar.
Drohnen zur Wetterbeobachtung in der Meteorologie
Professionelle Drohnen sind modular aufgebaut und lassen sich mit vielseitigem Zubehör ausstatten. Die Möglichkeiten sind lediglich durch die Traglast der Drohne und die Leistungsfähigkeit des Akkus begrenzt. Damit können auch Sensorsysteme für die Wetterbeobachtung an Drohnen angebracht werden und Meteorologen auf der ganzen Welt können auf die erhaltenen Daten zugreifen. Besonders bei außergewöhnlichen Wetterereignissen wie Hurrikans oder Tornados können Drohnen eingesetzt werden um Messungen vorzunehmen ohne Menschenleben zu gefährden. Die Manövrierbarkeit und hohe Fluggeschwindigkeit der Drohnen ermöglichen einzigartige Aufnahmen und Messungen innerhalb von Gewitterwolken mit vergleichsweise geringem Risiko.
Bisher wurden für solche Messungen speziell umgebaute Helikopter mit ausgebildeten Piloten und einer geschulten Besatzung eingesetzt. Die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch und trotzdem konnte ein Unfall nicht ausgeschlossen werden. Dieses Restrisiko wird durch den Einsatz der Drohnen beseitigt. Im Falle eines Unfalls, beispielsweise bei einer Tornadobeobachtung, geht die Drohne verloren. Es werden allerdings keine Menschen verletzt oder sogar getötet und der Sachschaden ist deutlich geringer als dies bei einem Helikopterabsturz der Fall wäre.
Drohnen in der Wissenschaft
In der Wissenschaft finden sich vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für Drohnen in unterschiedlichen Fachbereichen. Sie bieten beispielsweise in der Archäologie einen enormen Mehrwert, da Luftaufnahmen schnell und unkompliziert aufgenommen werden können. Früher waren für Luftaufnahmen Helikopter nötig, was zu einem enormen zeitlichen wie auch finanziellen Aufwand führte. Der Helikopter musste samt Pilot angemietet werden, es mussten Genehmigungen eingeholt werden und eine Besatzung für die Luftaufnahmen bereitgestellt werden. Mit einer Drohne können alle diese Aufgaben innerhalb von ein paar Minuten durch eine Person erledigt werden. Der Pilot kann jederzeit mit der Drohne aufsteigen und Luftaufnahmen der Grabungsgebiete machen. Häufig erschließen sich die Zusammenhänge der Ausgrabungsorte erst, wenn man ein Gesamtbild aus der Vogelperspektive erhält.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit liegt in der Geologie. Durch den Einsatz von Drohnen können große Gebiete überflogen und die Bodenstrukturen aufgezeichnet werden. Daraus lassen sich Verwerfungen erkennen und Bruchlinien in der Erdkruste erkennen. Diese Messungen waren in der Vergangenheit nur mit Helikopterflügen oder sehr teuren Satellitenmessungen möglich. Die Drohne bietet hierzu eine Kostengünstige Alternative um Geologen attraktive Gebiete für Bodenproben aufzuweisen.
Drohnen bieten im kleineren Maßstab einen weiteren gewaltigen Vorteil, den bisher keine Technologie so effizient und günstig leisten kann. Die Erstellung von 3D-Modell von Objekten und Gebieten. Durch entsprechende Sensorik an den Drohnen erkennen diese ihre Umgebung und können diese in ein 3D-Modell umwandeln. Damit lassen sich dreidimensionale Karten von Gebieten erstellen um die Bodenstruktur abzuzeichnen. Bisher war das nur mit speziellen Satelliten und einem enormen finanziellen Aufwand möglich. Für Archäologen ist diese Technologie ebenfalls sehr interessant, da sich damit 3D-Modelle ihrer Grabungsstätten erstellen lassen. In der Nachbearbeitung können damit der ursprüngliche Aufbau und Zustand der Siedlung rekonstruiert werden kann.
Drohnen in der Landwirtschaft
Viele Landwirtschaftsunternehmen erproben aktuell den Einsatz von Drohnen für vielseitige Aufgaben. Einer der bekanntesten Einsatzmöglichkeiten dürfte der Einsatz der Drohne zur Besprühung der Pflanzen mit Pflanzenschutzmitteln sein. Dabei wird die Drohne mit einem entsprechenden Tank ausgestattet und fliegt anhand einer festgelegten Route über die Felder um die Pflanzenschutzmittel gezielt aufzubringen. Dies erleichtert dem Landwirt die Arbeit enorm, da er nicht mehr selbst mithilfe eines Traktors oder Agrarflugzeugs die Pflanzen besprühen muss. Außerdem kann die Menge besser dosiert werden, da die Drohne sich direkt über den Pflanzen befindet und somit eine geringere Streuung aufweist, als dies bei einem Agrarflugzeug der Fall ist. Somit ist ein komplett autonomer Besprühungsvorgang möglich.
Außerdem kann die Drohne in Gebieten operieren, welche weder mit dem Flugzeug noch dem Traktor besprüht werden können. Dabei handelt es sich beispielsweise um Weingebiete in sehr steilen Hängen. Dort können keine Traktoren eingesetzt werden, da diese keine ausreichende Bodenhaftung haben und keine Wendemöglichkeiten geboten sind. Flugzeuge sind ebenfalls nicht möglich, da diese Weinberge häufig in Wandergebieten liegen und hier keine Pestizide versprüht werden dürfen. Für Drohnen stellt diese Aufgabe, welche bisher durch Landwirte per Hand mit einer Rückenspritze erledigt wurden, kein Problem dar. Diese können die Route auch am Steilhang abfliegen und die Pflanzenschutzmittel gezielt versprühen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Drohnen bietet sich beim Düngen der Pflanzen. Auch hier wird die Drohne mit einem entsprechenden Tank ausgestattet und kann die Pflanzen entsprechend der Flugroute gezielt mit den gewünschten Nährstoffen versorgen.
Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist der Einsatz von Drohnen zur Überwachung des Zustands der Pflanzen. Dabei wird mithilfe einer speziellen Kamera das Feld abfotografiert und die Pflanzen auf ihren Nährstoffgehalt analysiert. Die ist durch Aufzeichnungen im Infrarotbereich des für Menschen nicht sichtbaren Lichtes möglich. Dem Landwirt wird anschließend eine Auswertung vorgelegt, an welcher Stelle des Feldes den Pflanzen welche Nährstoffe fehlen und wo sich die Pflanzen sehr gut entwickeln. Damit kann dieser gezielt düngen und sich Mehrkosten durch flächendeckendes, pauschales Düngen sparen. Außerdem wird eine Überdüngung des Bodens vermieden wodurch die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten verhindert werden kann.
Drohnen in der Filmindustrie
Auch Filmemacher und Regisseure haben die Möglichkeiten von Drohnen erkannt und setzen diese vermehrt bei ihren Produktionen ein. Drohnen bieten dabei enorme Vorteile gegenüber konventioneller Technik. Aufnahmen aus der Luft lassen sich einfach und kostengünstig produzieren und es ist nicht mehr notwendig hierfür Helikopter zu mieten und Genehmigungen einzuholen. Darüber hinaus beherrschen Drohnen aufgrund ihrer starken Motorisierung und ihres geringen Gewichts komplexe Manöver welche dem Regisseur neue Möglichkeiten der Kameraführung bieten.
Die Drohnen legen hierbei komplexe Bewegungspfade zurück, welche mit einem Helikopter oder Kamerakränen nicht möglich wären. Zusätzlich lässt sich durch eine Drohne ein Flugzeug simulieren, da sich die Drohne wie ein Kampfjet durch die Luft bewegen kann und daher in Produktionen mit Flugzeugen im Film neue Bildausschnitte ermöglichen. Diese neuen Perspektiven können auch auf Innenräume übertragen werden, da sich Drohnen durch einen erfahrenen Piloten problemlos im Innenraum steuern lassen. Dies ermöglicht sehr schnelle Bildwechsel und Richtungsänderungen der Kamera, wodurch komplexe Szenen relativ einfach realisiert werden können.
Bei Filmproduktionen kommen keine gewöhnlichen Drohnen mit Kamerasystemen zum Einsatz, sondern die Branche setzt auf Spezialanfertigungen. Während die Drohne im Grundmodell noch von etablierten Serienherstellern bezogen werden kann, sind die angebrachten Kamerasysteme deutlich aufwändiger und werden speziell für die Filmindustrie hergestellt.
Drohnen in der Industrie
Auch bei industriellen Anwendungen bieten Drohnen große Möglichkeiten und eine vielseitige Anwendbarkeit. Hierfür kommen in der Regel professionelle Drohnen mit einem modularen Ausstattungssystem zum Einsatz. Dies ermöglicht die Ausstattung der Drohnen mit unterschiedlicher Sensorik und angepassten Kamerasystemen.
Ein mögliches Anwendungsbeispiel ist die Bestückung der Kamera mit einer Wärmebildkamera. Hierdurch lassen sich Wärmequellen identifizieren, Undichtigkeiten in Isolationen aufspüren und Brandgefahren erkennen. Die Drohne kann dabei schnell und präzise größere Bereiche überfliegen und diese entsprechend überwachen.
Drohnen mit Kamerasystemen können im industriellen Bereich auch zur Inspektion eingesetzt werden. Hierbei fliegt eine Drohne beispielsweise an einen Staudamm oder ein Sperrwerk heran und überprüft dessen Zustand. Damit entfällt das gefährliche Abseilen der Techniker an der Rückseite des Damms und die Überprüfung kann zusätzlich deutlich schneller Durchgeführt werden. Im Falle eines Hochwassers muss der Damm ebenfalls überprüft werden, allerdings ist das Risiko in diesem Fall nochmals höher. Durch den Einsatz von Drohnen kann die Gefährdung von Menschenleben vermieden werden und der Damm jederzeit überprüft werden.
Der gleiche Nutzen ist bei industriellen Schornsteinen oder Brücken möglich. Die Überprüfung dieser Strukturen stellt aufgrund der Absicherungsmaßnahmen einen enormen zeitlichen und personellen Aufwand dar. Mit einer Drohne lassen sich diese Strukturen schnell und kostengünstig überprüfen. Aktuell werden fortgeschrittene Drohnen mit einer längeren Flugzeit zur Überprüfung von Offshore-Windparks in entlegeneren Gebieten getestet.
Die Überprüfung wird meist durch Lohnunternehmer durchgeführt, welche über eine Flotte von Drohnen verfügen und je nach Auftrag Personal und Material entsenden. Damit kann eine effektive und schnelle Überprüfung sichergestellt werden, ohne dass sich das zu überprüfende Unternehmen eine eigene Drohne beschaffen muss.
Drohnen in der Logistik
Durch ihre steigende Motorstärke bieten Drohnen Logistikdienstleistern eine spannende Alternative zum regulären Versand von Waren. DHL erprobt seit längerem Drohnen, hat allerdings noch keinen Termin zum Start einer Auslieferung per Drohne verkündet. Durch den Einsatz von Drohnen lassen sich Transportzeiten verkürzen und die Anzahl der Mitarbeiter in der Auslieferung reduzieren. Dies ermöglicht dem Unternehmen Kosteneinsparungen und gleichzeitig eine schnellere Auslieferung.
Die verkürzte Auslieferungszeit ist besonders für zeitkritische Produkte wie dringende Arzneimittel oder Vertragsdokumente relevant. Drohnen können dabei Verkehrsstaus umfliegen und sind, außer durch Flugverbotszonen, nicht in ihrer Wegfindung beschränkt. Dadurch können die Produkte schnell und unkompliziert dem Empfänger zugestellt werden.
Eine Auslieferung durch Drohnen birgt allerdings neue Risiken und technologische sowie prozessuale Hürden. Es muss ein einheitlicher Prozess zur Auslieferung definiert werden. Drohnen können nicht an der Tür klingeln oder Pakete beim Nachbar abgeben. Eine Möglichkeit sind spezielle Boxen, die für eine Anlieferung per Drohne optimiert sind. Da diese voraussichtlich relativ teuer sind, lohnen sie sich für Privatkunden kaum. Öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser könnten mit diesen Boxen ausgerüstet werden und von der schnelleren Belieferung profitieren. Privatkunden könnten ihre Pakete an mit entsprechenden Boxen ausgerüstete Packstationen liefern lassen und diese dort abholen. Das führt immer noch zu einer Zeitersparnis und hält die Kosten im Rahmen.
Ein weiteres Risiko stellt die Empfindlichkeit der Drohnen dar. Um sie sicher autonom betreiben zu können muss die Sensorik verbessert werden um auch kleine Hindernisse wie Äste oder Stromleitungen zu erkennen und entsprechend zu umfliegen. Stürzt die Drohne ab, muss diese durch einen Mitarbeiter des Logistikdienstleisters geborgen und das Paket, sofern es noch intakt ist, erneut versendet werden. Drohnen sind allerdings auch ein leichtes Ziel für Kriminelle, welche die Drohne im Auslieferungsprozess durch Abschuss abfangen und das Versandgut sowie die Drohne erbeuten können.
Sobald diese Probleme gelöst sind, kann sich die Drohne als flächendeckendes Logistikmodul in der Auslieferung durchsetzen. Als alleinige Auslieferungsmethode wird sich die Drohne vermutlich nie durchsetzen, da besonders schwere oder sperrige Güter vermutlich weiterhin billiger per LKW transportiert werden können.
Drohnen bei der Polizei
Auch die staatlichen Dienste haben mittlerweile Drohnen in ihr Equipment aufgenommen und setzen diese zu verschiedenen Zwecken ein. Die Polizeibehörden von Bund und Ländern experimentieren aktuell mit unterschiedlichen Einsatzszenarien, hauptsächlich um Drohnen zur Überwachung einzusetzen. In diesem Zusammenhang bieten sich Drohnen besonders zur Überwachung und Absicherung von Großereignissen wie Fußballspielen, Demonstrationen oder politischen Kundgebungen an. Die Polizeieinheiten können mittels Drohnen große Bereiche überwachen, die Sicherheit gewährleisten und gleichzeitig Videomaterial als Beweismittel für später eventuell anstehende Gerichtsverfahren sammeln.
Außerdem können Drohnen von Spezialeinheiten der Polizei zur Lageerkundung eigesetzt werden, um beispielsweise bei Überfällen oder Geiselnahmen die Täter und den Tatort auszukundschaften. Durch die Lageerkundung per Drohne sind keine Einsatzkräfte gefährdet und es können Bereiche überwacht werden, die zu Fuß nicht oder nur sehr schwer zugänglich wären. Mithilfe der Echtzeitüberwachung lassen sich die Einsatzkräfte am Boden koordinieren sowie taktische Vorgehensweisen planen und umsetzen.
Drohnen sind für diese Aufgaben besser geeignet als Helikopter, da sie deutlich leiser und kleiner sind. Dadurch ziehen sie weniger Aufmerksamkeit auf sich und werden durch die Zielpersonen häufig nicht bemerkt. Ein Helikopter mit seiner Größe und Lautstärke ermöglicht eine solche „unsichtbare“ Überwachung meist nicht.
Auch bei der direkten Verbrechensbekämpfung können Drohnen zum Einsatz kommen. So lassen sich Verdächtige mit Drohnen aus der Luft verfolgen und Beamten am Boden oder in Fahrzeugen für die Verfolgung koordiniert werden. Ein weiteres Einsatzfeld bietet sich bei der Überwachung von Verdächtigen. Die Drohnen können sich den Verdächtigen bis auf kurze Distanzen nähern und mit entsprechenden Sensoren und Kameras Bilder aufnehmen, Videos aufzeichnen, sowie Gespräche mitschneiden.
Drohnen mit Wärmebildkameras können eingesetzt werden, um vermisste Personen aufzuspüren und beispielsweise Waldgebiete nach Kindern oder Senioren abzusuchen. Dies erleichtert den Einsatzkräften am Boden die Suche enorm und ermöglicht die Überprüfung eines großen Areals mit geringem Kosten- und Personaleinsatz. Hubschrauber sind hierfür auch geeignet, allerdings deutlich Kosten- und Personalintensiver als Drohnen. Das eingesparte Personal kann dann genutzt werden, um die Suchmannschaften zu verstärken und das Suchgebiet auszuweiten.
Die Vorteile welche sich durch Drohnen bieten sind enorm und durch ihren günstigen Preis sowie die Einfachheit der Bedienung durch Assistenzsysteme können diese flächendeckend in Polizeibehörden eingesetzt werden. Die Arbeit der Polizei wird dadurch erheblich erleichtert und neue Möglichkeiten zur Absicherung geschaffen.
Allerdings bergen Drohnen auch eine Gefahr für Polizeieinsätze, da sich auch Kriminelle schnell und einfach mit Drohnen ausstatten können um diese gegen die Polizei einzusetzen. Aus diesem Grund wird intensiv an Abwehrtechnik zur Drohnenbekämpfung geforscht um diese Drohnen zu erkennen und zu bekämpfen, bevor sie Schaden anrichten können.
Einsatz von Drohnen bei Rettungskräften
Rettungskräfte weltweit testen derzeit den Einsatz von Drohnen für verschiedene Zwecke. Die günstigen Preise und hohe Verfügbarkeit hat die Technologie auch für Rettungskräfte sehr attraktiv gemacht. In den meisten Fällen dürften Drohnen zur Lageerkundung eingesetzt werden. Bei größeren Verkehrsunfällen, Großbränden oder einer Panik bei Großveranstaltungen können sich die Rettungskräfte mithilfe der Drohnen einen Überblick über die Situation verschaffen und die Einsatzkräfte entsprechend koordinieren.
Durch den Einsatz von Drohnen eröffnen sich den Rettungskräften allerdings auch völlig neue Möglichkeiten zur Bewahrung und dem Schutz von Menschenleben. Besonders deutlich wird dies in der Bergrettung. Verunglückt ein Wanderer am Berg, ist meist die schwierigste Aufgabe diesen zu finden und eine Bergung einzuleiten. Je nach Witterung kann es für Helikopter zu gefährlich sein am Berg zu fliegen und die Suche muss abgebrochen werden, da sonst der Pilot und die Besatzung in Gefahr gebracht werden. Dieses Risiko besteht bei Drohnen nicht, da sie im schlimmsten Fall abstürzen und ein Sachschaden entsteht. Dieser Schaden ist allerdings deutlich geringer als der Absturz eines Hubschraubers und den Folgen für dessen Besatzung.
Drohnen bieten darüber hinaus einen weiteren Vorteil, da sie deutlich kleiner sind als Hubschrauber und damit in engeres Gelände wie Felsspalten oder Eishöhlen vordringen können. Bisher werden solche Stellen meist von den Rettern selbst unter Einsatz ihres Lebens überprüft. Drohnen senken hier das Risiko für die Retter enorm und ermöglichen eine schnellere Überprüfung, da sich die Drohne nicht sichern und abseilen muss.
Einsatz im Katastrophenschutz
Drohnen bieten Einsatzkräften im Katastrophenschutz einen erheblichen Fortschritt hinsichtlich der Versorgung mit relevanten Daten zur Lageerkundung und der Risikobewertung. Die möglichen Einsatzszenarien sind sehr vielseitig. Je nach Ausstattung der Drohne kann diese beispielsweise nahe an Tornados heranfliegen oder in dessen Auge fliegen um Messungen der Windgeschwindigkeiten vorzunehmen. Weitere Messungen können je nach Ausstattung vorgenommen werden. Besonders bei atomaren Unfällen können Drohnen Messungen der Radioaktivität vornehmen, ohne dass Menschenleben gefährdet werden.
Auf Basis der gewonnen Daten, können Einsatzkräfte koordiniert und an kritische Orte entsendet werden. Die Einsatzkräfte vor Ort können anschließend entsprechende Maßnahmen einleiten und werden durch die Drohnen vor sich annähernden Gefahren gewarnt.
Ein weiteres Einsatzfeld welches sich durch den Einsatz von Drohnen eröffnet, ist die Durchsuchung von eingestürzten Gebäuden. Drohnen können größere Flächen schneller durchsuchen und auch in einsturzgefährdeten Gebäudeteilen eingesetzt werden. Durch den Einsatz der Drohnen können diese Bereiche überprüft werden ohne das Leben der Rettungskräfte vor Ort zu gefährden. Außerdem entfallen Sicherungsmaßnahmen für die Rettungskräfte bei Überprüfung der Objekte, wodurch diese Rettungskräfte für die Rettung bereits gefundener Personen eingeteilt werden können.
Drohnen können darüber hinaus eingesetzt werden, um eingeschlossene Personen in schwer zugänglichen Bereichen mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Dies vergrößert das Zeitfenster, welches Rettungskräften zur Bergung der verletzten Person zur Verfügung steht. Somit können durch den Einsatz der Drohnen lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden, welche in der Vergangenheit ohne diese Technologie nicht zur Verfügung standen.
Drohnen im Militäreinsatz
Das Militär setzt seit Jahrzehnten unbemannte Drohnen ein um durch diese einen Vorteil gegenüber dem militärischen Gegner zu erhalten. Besonders bekannt sind die großen amerikanischen Predator Drohnen, welche mit Überwachungstechnik und Raketen bestückt werden können. Zur Spionage setzt das amerikanische Militär auf die noch etwas größeren Global Hawk Drohnen, welche in Höhen von knapp 20 Kilometern operieren können und mit leistungsstarken Kamerasystemen zur Beobachtung der Erdoberfläche ausgestattet sind. Damit werden Truppenbewegungen des Feindes überwacht und eigene Verbände koordiniert bzw. durch Predator Drohnen unterstützt.
Spezialeinheiten vertrauen auf die Rückendeckung durch große Drohnen und setzen selbst kleinere Drohnen ein, welche das nähere Umfeld überwachen und auskundschaften. Die kleinen Drohne werden durch die Soldaten direkt gesteuert und können entsprechend der aktuellen Gegebenheiten eingesetzt werden. Diese kleinen Drohnen sind in der Regel nicht mit Waffensystemen ausgestattet und dienen lediglich der Aufklärung.
Der Vorteil kleiner Drohnen liegt in ihrer Flexibilität und ihrer Fähigkeit unentdeckt zu operieren. Die kleinen Drohnen hinterlassen keine Spur auf dem Radarschirm und sind durch ihre geringe Geräuschentwicklung kaum zu hören. Damit eignen sie sich, genau wie die großen Drohnen, ideal zur gezielten Spionage oder sogar zum Angriff ohne das Leben von Soldaten in Gefahr zu bringen.
Militärische Operationen werden allerdings auch immer häufiger das Ziel on Drohnenangriffen, da immer mehr Staaten und auch Terroristen über Drohnen verfügen. Gerade auf terroristischer Seite ist zu beobachten, dass diese zivile Drohnen beschaffen und sie beispielsweise zum Transport von Sprengstoffen missbrauchen. Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, müssen die militärischen Verbände in Abwehrtechnik gegen Drohnen investieren und diese im Feld einsetzen.
Drohnen in der Kriminalität
Drohnen finden sehr viele nützliche Anwendungsgebiete, können allerdings auch zu kriminellen Zwecken missbraucht werden. IN der Vergangenheit wurden Drohnen daher auch benutzt, um beispielsweise Waffen und Drogen über Gefängnismauern hinweg zu transportieren und diese im Innenhof zu deponieren. Die Gefängnisse haben daher damit begonnen Gegenmaßnahmen einzuleiten und der Luftraum über Gefängnissen ist für Drohnen eine Flugverbotszone.
Drohnen können allerdings auch verwendet werden um Drogen über Landesgrenzen hinweg zu schmuggeln. Damit können reguläre Verkehrswege wie Straßen oder Bahnverbindungen und damit verbundene Kontrollen umgangen werden. Es ist für die Polizei und den Grenzschutz äußerst schwierig den Transport von Drogen über die Landesgrenzen hinweg mittels einer Drohne zu erkennen und zu verfolgen. Selbst wenn die Drohne entdeckt und aufgehalten wird, ist die Ermittlung ihres Besitzers meist unmöglich. Damit reduzieren Drogenkuriere ihr Risiko enorm und die Polizei hat massive Probleme den Schmuggel einzudämmen.
Mit Drohnen können Kriminelle allerdings auch Zielpersonen ausspionieren. Dabei fliegt die Drohne über das Grundstück der Zielperson und nimmt mit der Kamera Bilder und Videos auf. Mit Richtfunkmikrofonen ist darüber hinaus das Mitschneiden von Gesprächen möglich, wodurch geheime Informationen gewonnen oder die Zielperson erpresst werden kann.
Außerdem können Drohnen von Kriminellen genutzt werden um Zielobjekte auszuspionieren. Dabei überfliegt die Drohne das Zielgebiet und sucht gezielt nach Schwachstellen im Sicherheitskonzept. Diese Schwachstellen können anschließend von Kriminellen für Einbrüche und Überfälle genutzt werden.
Ein weiteres, häufig vergessenes Risiko besteht durch die Ausrüstung der Drohne. Diese kann mit Netzwerktechnologie beladen werden und somit in sensible Netzwerke eindringen, welche normalerweise durch physische Barrieren blockiert sind. Öffnet beispielsweise ein Mitarbeiter im 62. Stock eines Bürogebäudes an seinem Laptop einen Hotspot um sein Smartphone zu verbinden, ist dieser deutlich leichter zu hacken als ein Angriff auf das Firmennetzwerk über das Internet durch die Firewall hindurch möglich ist. Der Zugriff auf den Hotspot ist allerdings räumlich stark begrenzt, meist einige Meter, weshalb sich der Angreifer in unmittelbarer Nähe befinden müsste. Eine entsprechend ausgerüstete Drohne kann am Gebäude aufsteigen und gezielt nach diesen Schwachstellen suchen. Da somit die physische Barriere des 62. Stocks überwunden ist, können sich Kriminelle in das Firmennetzwerk einhacken.
Firmen und Polizeibehörden sind daher darum bemüht entsprechende Abwehrtechnologien einzusetzen, welche sich aktuell in der Erprobung befinden. Damit kann die Bedrohung durch Drohnen reduziert und das Risiko eingedämmt werden.
Terrorgefahr durch Drohnen
Terroristen haben das Potenzial von Drohnen ebenfalls erkannt und setzen diese für Anschläge und zur Kriegsführung ein. Dabei kann die Drohne mit Sprengstoff beladen und in große Menschenansammlungen gesteuert werden. Um die Drohne vor der Detonation aufzuhalten, ist es wichtig sie rechtzeitig zu erkennen und Abwehrmaßnahmen einzuleiten.
Ein weiteres mögliches Szenario ist die Beladung einer Drohne mit giftigen Substanzen, welche anschließend über Menschenansammlungen versprüht werden. Hierfür könnten Drohnen aus der Landwirtschaft eingesetzt werden, welche normalerweise Pflanzenschutzmittel versprühen.
Die Ermittlung des Drohnenbesitzers ist sehr schwierig, da die Geräte beim Kauf nicht registriert werden müssen. Es ist damit nicht ersichtlich wo und durch wen eine Drohne gekauft wurde. Polizei- und Antiterroreinheiten sind daher auf andere Möglichkeiten zur Ermittlung der Täter angewiesen.
Drohnen als Transport- und Verkehrsmittel
Es gibt bereits erste Ansätze, Drohnen auch als Transportmittel für Menschen einzusetzen. Dieser Ansatz könnte den Personenverkehr revolutionieren und Autos weitestgehend überflüssig machen. Die Drohnen können senkrecht starten und landen und Personen durch die Luft zum Zielort transportieren.
Auf der CES 2016 in Lax Vegas wurde die erste Drohne zum Transport von Menschen vorgestellt und dem breiten Publikum präsentiert. Die Drohne mit dem Namen Ehang 184 kann laut Herstellerangaben eine Person aufnehmen und diese bis auf 3.505 m in die Höhe befördern. Bei Reisegeschwindigkeit hat die Drohne fliegt mit einer Geschwindigkeit von 101 km/h und kann somit in 23 Minuten 32 km zurücklegen. Der Preis der Drohne lag laut Herstellerangaben auf der Messe zwischen 200.000 $ und 300.000 $.
Aktuell befinden sich die Konzepte zum Transport von Menschen per Drohne noch in der Erprobungsphase und können noch nicht flächendeckend eingesetzt werden. Zukünftig könnten Drohnen allerdings andere Transportmittel ersetzen, da sie umweltfreundlich betrieben werden können und den Individualverkehr der Kunden ermöglichen. Bis dies für einen Großteil der Bevölkerung möglich und finanziell erschwinglich sein wird, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen.